Meeresküste

St Mary’s Tower, 1618 vom Johanniterorden zum Schutz der Meeresküste auf Comino erbaut.
St Mary’s Tower, 1618 vom Johanniterorden zum Schutz der Meeresküste auf Comino erbaut.

Meeresküste, Verschanzungen an der Meeresküste, um dem Feind das Landen zu verwehren, können nur dann etwas nützen, wenn die Landung, der Natur des Ufers nach, nur an einigen Stellen möglich ist. An diesen legt man große Batterien, Strandbatterien, mit schwerem Geschütz an, um die feindlichen Schiffe immer in einer gewissen Entfernung vom Ufer halten zu können; es müssen Truppen genug da sein, um die etwa dennoch gelandeten Feinde sogleich wieder zurückzutreiben, und diese Truppen müssen durch Verschanzungen gedeckt sein, um nicht eher von dem feindlichen Feuer etwas zu leiden, ehe sie wirklichen Nutzen zu stiften im Stande sind. Es versteht sich von selbst, dass alle Anstalten getroffen werden, um sogleich die Ankunft der feindlichen Schiffe zu erfahren, damit sie nicht früher die Landung versuchen, ehe wir von ihrer Nähe benachrichtigt sind. Dies geschieht durch Feldwachen, und ausgesetzte Posten, von Holz erbaute Wachttürme u. dgl.

Eine Armee, die an einer feindlichen Küste landen will, muss darauf denken, sich sogleich gegen eine überlegene feindliche Macht zu verteidigen, sobald sie den Fuß ans Land gesetzt hat. Sie muss daher spanische Reiter, gefüllte Bomben u. dgl. bei sich haben; die ersten Truppen, welche mit Schaluppen auf der Küste abgesetzt sind, verschanzen sich sogleich, wobei auf Schnelligkeit das Meiste ankommt; ist Waldung in der Nähe, so werden große Verhaue gemacht, und die spanischen Reiter in den Graben geworfen, die Bomben vor demselben eingegraben etc. Am schnellsten geht hierbei die Verschanzung durch Sandsäcke. S. auch Landen, Strandbatterien etc.

Quelle: Rumpf, H. F.: Allgemeine Real-Encyclopädie der gesammten Kriegskunst (Berl. 1827)

Glossar militärischer Begriffe