Moers

Moers.

Moers (früher Meurs), Kreisstadt im [ehem.] preußischen Regierungsbezirk Düsseldorf, Hauptstadt des ehemaligen Fürstentum Moers, Knotenpunkt der Staatsbahnlinien Trompet–Kleve und Homberg–Moers und Hüls–Moers der Krefelder Eisenbahn, 29 m ü. M., hat eine evangelische und eine katholische Kirche, ein altes Schloss, Denkmäler Friedrichs I. und der Kurfürstin Luise Henriette von Brandenburg (seit 1904), ein Denkmal des Pädagogen Diesterweg, ein Gymnasium, ein evangelisches Schullehrerseminar, eine landwirtschaftliche Winterschule, Amtsgericht, Seiden-, Kammgarn-, Baumwollwaren-, Maschinen- und Zigarrenfabrikation, Gerberei, Färberei, Bierbrauerei, Bergbau und (1905) 18.236 Einwohner, davon 6919 Katholiken. Dabei Schloss Blömersheim, dem Freiherrn von der Leyen gehörig.

Quelle: Meyers Großes Konversations-Lexikon, 6. Auflage 1905–1909

Märkte in Moers

Moers (Meurs, Moeurs), 1) sonst Fürstentum des Westfälischen Kreises, am linken Rheinufer; von Kleve, Berg, Geldern und Köln begrenzt; 6 mi², 28.000 meistens reformierte Einwohner; hatte seine besondere Regierung; 2) Stadt hier im Kreise Geldern des Regierungsbezirks Düsseldorf der preußischen Rheinprovinz, am Kennelt und unweit der Eisenbahn zwischen Ruhrort und Krefeld; Schloss, Schullehrerseminar, Progymnasium, Irrenanstalt, Webereien, Bleichen, Gerberei, Seifensiederei; 3300 Einwohner. – Moers war ein altes klevesches Lehen, welches die ehemaligen Grafen von Moers schon 1287 von den Grafen von Kleve empfangen hatten. Nach ihnen erhielt es ein Graf von Neuenahr, ein Schwager des letzten Grafen von Moers, und nach Aussterben der männlichen Linie kam es durch Testament der letzten Gräfin an den Prinzen Moritz von Oranien und durch diesen an das Nassau-oranische Haus, welches bis zu dem, 1702 erfolgten Tode Wilhelms III., Königs von Großbritannien, im Besitz blieb, worauf Preußen die Grafschaft Moers in Besitz nahm und 1707 zu einem Fürstentum erhob. Durch den Lüneviller Frieden 1801 kam Moers mit dem linken Rheinufer an Frankreich und wurde zum Roerdepartement geschlagen; durch den Pariser Frieden 1814 kehrte es an Preußen zurück und ist jetzt unter die Kreise Geldern und Krefeld des preußischen Regierungsbezirks verteilt.

Quelle: Pierer’s Universal-Lexikon 4. Auflage 1857–1865

Historische Orte