Montmédy
Montmédy (spr. mong-medi), Arrondissementshauptstadt und Festung im französischen Département Meuse, an der Chiers und der Ostbahn, hat eine hochgelegene Zitadelle (294 m ü. M.), eine Ackerbaukammer und (1901) 2250 Einwohner.
Märkte in Montmédy
Die Oberstadt wurde 1235 von Arnoux III., Grafen von Cos und Chiny, erbaut und mit Mauern und Türmen umgeben. Mehrere Male von den Franzosen eingenommen, aber immer wieder den Spaniern zurückgegeben, wurde die Stadt 1659 förmlich an Frankreich abgetreten. Ludwig XIV. ließ die Festung von Vauban durch Herstellung neuer Bastionen und Ravelins verstärken. 1815 ward sie von den norddeutschen Bundestruppen und Preußen belagert und nach Erstürmung der Unterstadt zur Kapitulation gezwungen. 1870 wurde sie als wichtiger Eisenbahnpunkt von den Deutschen unter General v. Kameke 7.–14. Dez. belagert und durch eine kurze, aber heftige Beschießung zur Übergabe gezwungen.
Bibliographie
- Jeantin: Histoire de Montmédy, etc. (Montmédy 1861–63, 3 Bde.)
- Pierrot: Origines de Montmédy (Montmédy 1893)
- Spohr: Geschichte der Belagerung von Montmédy (Berl. 1876)
Quelle: Meyers Großes Konversations-Lexikon, 6. Auflage 1905–1909