Festung Neuf-Brisach (Neubreisach)
Neubreisach, Kantonstadt und Festung im ehemaligen deutschen Bezirk Oberelsaß, Kreis Kolmar, heute Neuf-Brisach im französischen Arrondissement Colmar, am Rhein-Rhone- und Neubreisacher Kanal, in Form eines Achtecks gebaut, hatte (1905) mit der Garnison (ein Infanteriebataillon Nr. 142, eine Abteilung Feldartillerie Nr. 66 und 2 Kompanien Fußartillerie Nr. 13) 3520 Einwohner, davon 1238 Evangelische und 82 Juden. Neubreisach ward, nachdem Altbreisach in Baden 1697 von Frankreich an das Deutsche Reich zurückgegeben worden war, 1699 von Ludwig XIV. neu angelegt und von Vauban befestigt; zum Transport von Baumaterial wurde damals der Neubreisacher Kanal erbaut. Zu den Festungswerken gehört das Fort Mortier an einem Rheinarm, Altbreisach gegenüber. Im deutsch-französischen Krieg ward Neubreisach vom 2.–10. Nov. 1870 von den Deutschen beschossen und kapitulierte.
Hauptgraben an der Porte de Colmar im Nordwesten
Aufgang zum Ravelin im Hauptgraben an der Porte de Colmar
Blick vom Ravelin über Hauptgraben und Kurtine zur Porte de Colmar im Hintergrund
Blick von der Porte de Belfort nach Nordwesten, in den Hauptgraben
Porte de Belfort im Südwesten der Festung Neuf-Brisach, in der sich heute das Vauban-Museum befindet; und rechts daneben die Garnisonkirche am Place d’Arme in der Stadtmitte
Bibliographie
- Mühleisen, Hans-Otto: Vauban und Neubreisach, in: Pioniere, Nr. 2 (1965)
- Neumann, v.: Die Eroberung von Schlettstadt und Neubreisach im Jahre 1870 (Berl. 1876)
- Wolff: Geschichte des Bombardements von Schlettstadt und Neubreisach (Berl. 1874)
Quelle: Meyers Großes Konversations-Lexikon, 6. Auflage 1905–1909