Kfz-Nachtmarschgerät

Notek Tarnscheinwerfer am Jagdpanzer Hetzer von ESCI.
Notek Tarnscheinwerfer am Jagdpanzer Hetzer von ESCI.

Notek Kfz-Nachtmarschgerät, die 1939 eingeführte Tarnlichtanlage für Rad- und Kettenfahrzeuge, Beutefahrzeuge, und eingezogene Zivilfahrzeuge der Wehrmacht, bestand aus dem helmförmigen Notek Tarnscheinwerfer, der Abstandsrückleuchte, und dem Stufenschalter zum Ein- und Ausschalten beider Geräte, sowie zum Einsstellen des Helligkeitswertes des Tarnscheinwerfers.

Abstandsrückleuchte.
Die fehlende Abstandsrückleuchte der Panzerhaubitze II „Wespe“ von Matchbox wurde aus einem 2,5 × 1,25 × 0,6 mm großen Stück Polystyrolstab selbst gebaut und vorschriftsmäßig in ca. 115 cm Höhe am linken Heck montiert.

Der Zweck des Gerätes war, einzeln und in Kolonne fahrende Kraftfahrzeuge nachts mit einer Beleuchtung zu versehen, die eine Fliegerentdeckung oder ein Erkennen durch Erdbeobachter unmöglich machen sollte. Ferner wurde mit der Abstandsrückleuchte (Kolonnenfahrgerät) der Zusammenhalt von Kolonnen erleichtert.

Tarnscheinwerfer und Abstandsrückleuchte waren an der linken Fahrzeugseite in einer Höhe von 80 bis 120 cm anzubringen. Beim Tarnscheinwerfer musste darauf geachtet werden, dass er möglichst weit vorne am Fahrzeug montiert wurde, um ein seitliches Anstrahlen der Motorhaube oder anderer Fahrzeugteile zu vermeiden.

Beleuchtungsstufen

  • 0 – Tarnscheinwerfer und Abstandsrücklicht ausgeschaltet.
  • H – Tarnscheinwerfer ausgeschaltet, Abstandsrücklicht eingeschaltet; z. B. beim Kolonnenfahren, wenn aus Rücksicht auf den Feind ganz ohne Tarnscheinwerferlicht gefahren werden musste, oder nur das Spitzenfahrzeug mit Tarnscheinwerferlicht fahren sollte; die übrigen Fahrzeuge der Kolonne folgten mithilfe des Abstandsrücklichts im üblichen Abstand von 25 bis 35 m. Bei dieser Einstellung war Luftbeobachtung unmöglich, Erdbeobachtung nur bis 300 m.
  • V1 – Tarnscheinwerfer mit geringster Leuchtstärke, Abstandsrücklicht eingeschaltet; z. B. in tief dunkler Nacht und bei Feindnähe, grundsätzlich beim Einfahren in die Batteriestellung, Beziehen der Bereitstellung usw. Bei dieser Einstellung war die Luft- und Erdbeobachtung über 500 m unmöglich. Bei helleren Nächsten konnte von V1 auf V2 geschaltet werden, allerdings nicht in unmittelbarer Feindnähe.
  • V2 – Tarnscheinwerfer mittelhell, Abstandsrücklicht eingeschaltet; z. B. nahe und hinter der Front, beim Anmarsch zur Front, und beim Verschieben motorisierter Verbände. Luft- und Erdbeobachtung über 800 m unmöglich.
  • V3 – Tarnscheinwerfer hell, Abstandsrücklicht eingeschaltet; z. B. bei Verdunklungsübungen im Frieden und Friedensübungen auf öffentlichen Straßen. Luft- und Erdbeobachtung über 1500 m unmöglich.

Da der Tarnscheinwerfer die Breite des Fahrzeugs nicht erkennen ließ, mussten die Standlampen der Hauptscheinwerfer, bzw. die seitlichen Positionslampen des Fahrzeugs brennen. Daher wurde mit Parklicht gefahren, keinesfalls aber mit Fern- oder Abblendlicht.

Das Notek Kfz-Nachtmarschgerät bewährte sich im Einsatz viel besser als die textilen Schlitzblenden, Abblendkappen, und Bosch Tarnvorrichtungen RL3-xx, die zuvor zur Lichttarnung der Frontscheinwerfer von Vorkriegsfahrzeugen verwendet worden waren. Diese Hilfsmittel blieben allerdings weiterhin im Einsatz; häufig wurden die Streuscheiben der Frontscheinwerfer einfach überlackiert, damit Licht nur noch durch einen schmalen Schlitz in der Mitte der Streuscheibe austreten konnte.

Glossar militärischer Begriffe