Dragoner-Regiment Ferdinand Prinz de Ligne
Österreich, 1756–1763
Aus Resten der niederländischen Nationalregimenter Westerloo, de Ligne, und Holstein-Norburg wurde 1725 das Dragoner-Regiment Mérode-Westerloo neu gebildet und in kaiserlichen Dienst übernommen. Nach dem Tode seines Inhabers Feldmarschall Graf von Mérode, Marquis von Westerloo, ging das Regiment im Jahre 1732 an den Feldmarschall-Leutnant Ferdinand Fürst de Ligne über.
1757 zeichnete sich das mit vielen jungen und unerfahrenen Rekruten aufgefüllte Dragoner-Regiment de Ligne in der bereits verloren geglaubten Schlacht bei Kolin aus, indem es mit seiner verwegene Attacke das Blatt wendete. Die überwiegend bartlosen, und hämisch als „Grünschnäbel“ bezeichneten, Ligneschen Dragoner erhielten als besondere Auszeichnung für diese Waffentat von Kaiserin Maria Theresia die Erlaubnis, auch künftig keine Schnurrbärte tragen zu müssen wie das sonst bei der Kavallerie üblich war. 1758 wurde das Regiment an Christian Philipp Fürst Löwenstein-Wertheim verliehen, der mit Patent vom 1. Februar 1758 das neue Chevauleger-Regiment Jung-Löwenstein bildete und sein Dragoner-Regiment 1759 an Feldmarschall-Leutnant Joseph Graf Saint-Ignon abgab. 1760 wurde das Dragoner-Regiment Saint-Ignon ebenfalls in ein Chevauleger-Regiment umgewandelt.
Inhaber
- FML, später FM Ferdinand Prinz de Ligne, 1732–1757
- FML Benedict Graf Daun, 1757–1758
- FML, später G.d.C. Christian Philipp Fürst Löwenstein-Wertheim, 1758–1759
- GM, später FML Joseph Graf Saint-Ignon, 1759–1779
Kommandeur
- Oberst Theodor Lefèvre, 1751–1757
- Oberst Franz Graf Thiennes, 1757–1758
- Oberst Carl Chevalier de la Marlier Thoricout, 1758
- Oberst Carl Alexander Freiherr von Bietagh, 1760–1768
Uniform
- Grüner Rock mit gelben Knöpfen
- Rote Rabatten mit sieben Knöpfen und Knopflöchern rechts und links
- Rote Aufschläge mit drei Knöpfen
- Rote Schoßumschläge
- Roter Achseldragoner links
- Rote Schulterschnur rechts
- Schwarze Halsbinde
- Grünes Kamisol mit 2 × 7 gelben Knöpfen
- Paille Kniehosen
- Schwarze Gamaschen mit gelben Knöpfen für den Dienst zu Fuß
- Weiße Stiefelmanschetten und schwarze Stulpenstiefel für den Dienst zu Pferd
- Schwarzer Dreispitz mit gelber Borte, und schwarzer Kokarde mit gelbem Knopf
- Rote Schabracke mit gelber Bordüre und schwarz-weißem Rhombenmuster
- Schwarze Pistolenholfter, rote Schabrunken mit Bordüre wie oben
- Rote, runde Packtasche mit Bordüre wie oben
- Zaumzeug von schwarzem Rindleder
Feldzugsgeschichte
- Schlacht bei Kolin, 1757
- Schlacht bei Leuthen, 1757
- Schlacht bei Hochkirch, 1758
- Gefecht bei Zurlau, 1759
- Treffen bei Maxen, 1759
- Schlacht bei Torgau, 1760
- Gefecht bei Hartmannsdorf (Detachement), 1761
- Gefecht bei Adelsbach (Detachement), 1762
- Gefecht bei Dittmannsdorf (Detachement), 1762
- Gefecht bei Peilau (Detachement), 1762
Das Dragoner-Regiment Saint-Ignon unterschied sich von seinem 1759 abgetrennten Schwesterregiment, dem Chevauleger-Regiment Löwenstein, durch die gelben Knöpfe.