Pz.Kpfw. V »Panther«
Sd.Kfz. 171

Deutscher Panzerkampfwagen V »Panther« Ausf. G in Houffalize.

Der mittlere Panzerkampfwagen V »Panther« wurde als Reaktion auf die sowjetischen mittleren Panzer vom Typ T-34 entwickelt, die der Wehrmacht 1941 eine böse Überraschung bereitet hatten. Mercedes und MAN reichten im April 1942 zwei Konstruktionsvorschläge des mittleren Panzers zur Bewertung ein. Der MAN-Entwurf wurde im Mai 1942 angenommen und im September erhielt die Heereswaffenversuchsanstalt Kummersdorf einen Prototypen zur Erprobung. Angesichts des dringenden Bedarfs an einem neuen mittleren Panzer, ging der Panther übereilt in Produktion; die ersten Fahrzeuge standen bereits im Dezember 1942 im Feld. Diese frühen Serienmodelle litten unter einer Reihe schwerwiegender mechanischer Probleme, die häufige Pannen und Fahrzeugverluste verursachten.

Von den 250 Panther Kampfpanzerwagen, die im Vorfeld der Schlacht bei Kursk (Unternehmen Zitadelle, 4. bis 20. Juli 1943) eiligst an die Front geschafft wurden, waren am Ende des ersten Gefechtstages bereits mehr als 80 Prozent mit Motorbränden oder Getriebeschäden ausgefallen. Diese Probleme wurden schließlich gelöst und der Panther mauserte sich zum besten mittleren Panzer des Zweiten Weltkrieges. Erbeutete Panther Kampfpanzer waren bei sowjetischen Panzerbesatzungen ziemlich beliebt, die sie als Belohnung für außergewöhnliche Leistungen im Kampf erhielten und so lange wie möglich einsatzbereit hielten. Sogar die »Pantherfibel« wurde als Schulungsunterlage ins Russische übersetzt. Als Reaktion auf den Panther deployierte die Sowjetarmee bald kampfwertgesteigerte T-34/85, sowie Jagdpanzer vom Typ SU-85 und SU-100.

Erbeutete und nach Kriegsende requirierte Panther dienten bis in die 1950er Jahre in der französischen Armee weiter, und der 1952 entworfene französische leichte Panzer AMX-13 erhielt eine Lizenzversion der 7,5 cm Panzerkanone des Panthers, die bei der DEFA in Frankreich gebaut wurde. Es ist interessant festzustellen, dass die lange 7,5 cm-Kanone des Panthers eine deutlich bessere Panzerdurchschlagsleistung erreichte als die kürzere 8,8 cm Panzerkanone des »Tiger I«.

Varianten

Technische Daten

  • Panzerkampfwagen V »Panther«, Sonderkraftfahrzeug 171
  • Typ: Mittlerer Panzer
  • Motor: Maybach HL 230 P 45, 12-zylinder, 23 l, mit 700 PS
  • Geschwindigkeit: 46 km/h auf Straßen, 24 km/h im Gelände
  • Tankinhalt: 720 Liter
  • Fahrbereich: 177 km auf Straßen, 89 km im Gelände
  • Länge: 8860 mm
  • Breite: 3430 mm
  • Höhe: 3100 mm
  • Gewicht: 45500 kg
  • Bewaffnung: 75 mm L/70 KwK 42, sowie 7,92 mm Wannen-, Turm- und Fla-MG
  • Panzerdurchschlagsleistung bei 0 – 100 m
    • 170 mm mit A.P. (Pz.Gr. 39)
    • 210 mm mit A.P. (Pz.Gr. 42)
    • 239 mm mit A.P.C.R. (Pz.Gr. 40)
    • 298 mm mit A.P.D.S. (Pz.Gr. 44)
  • Besatzung: Kommandant, Fahrer, Richtschütze, Ladeschütze, Funker
  • Produktion: Januar 1943 – April 1945

Historische Verwendung

  • Deutsche Wehrmacht, Dezember 1942 – Mai 1945
  • Sowjetische Armee, 1944–1945
  • Französische Armee, 1945–1950

Der Panther wurde dringend benötigt, um den veralteten mittleren Pz.Kpfw. III zu ersetzen, der bereits vom Kampfpanzer zum Unterstützungspanzer degradiert worden war. Sobald der Panther in ausreichender Zahl verfügbar war, wurde die I. Abteilung des Panzerregiments der Panzerdivision auf Panther umgerüstet, während die II. Abteilung den noch immer brauchbaren Panzer IV fuhr. Im Juni 1944 bestand etwa die Hälfte der deutschen Panzerstärke aus mittleren Kampfpanzerwagen V »Panther«.

Figuren und Fahrzeuge der Deutschen Wehrmacht