Chasseur à Cheval

Testbericht der RISIKO-Figur von Parker Brother im Maßstab 1:144

Chasseur à Cheval, 1:144 Figuren Parker Risiko.

Die napoleonische Variante des beliebten Strategiespiels RISIKO von Parker Brother wird mit 360 Figuren in drei Posen und sechs verschiedenen Farben geliefert. Der abgebildete Reiter soll möglicherweise einen Offizier der französischen chasseurs à cheval darstellen, er trägt ein Kollett mit Aufschlägen, Rabatten, und Epauletten, dazu Überhosen mit Besatzstreifen, sowie den Tschako mit Federbusch und einem runden Beschlag darunter. Der Reiter ist mit dem Säbel der leichten Kavallerie bewaffnet. Vor dem Sattel ist die typische Schaffellschabracke der Mannschaften dargestellt, die hinter dem Reiter in eine Stoffschabracke übergeht. Diese trageweise war bei französischen Karabiniers, Kürassieren und Dragonern üblich, nicht aber bei Chasseurs à Cheval und Husaren. Das schöne Pferd hat Zügel, und das übrige Zaumzeug kann aufgemalt werden.

Da es keine historischen Figuren sind, eignen sich diese leichten Kavalleristen sehr gut für »Old School« Wargames mit Armeen fiktiver Staaten. Die oben abgebildeten Reiter wurden in den Farben des 2. Husarenregiments der französischen Armee bemalt. Der Reiter mit dem roten Federbusch soll einen Trompeter darstellen, der Mann neben ihm ist ein Unteroffiziere mit entsprechenden Dienstgradabzeichen am Unterarm und einem zweifarbigen Federbusch, der ihn von den übrigen Mannschaften unterscheidet. Einige abgebrochene Federbüsche wurden kurzerhand als Pompons bemalt.

Drei dieser Reiter nebeneinander, passen genau auf einen 25 × 25 mm großen Stand für Kavallerie des Spielsystems Age of Eagles. Mit 72 Reitern pro RISIKO Strategiespiel erhält man also genügend Rekruten, um eine Kavalleriedivision mit über 4000 Mann in drei Brigaden aufzustellen.

Inhalt

360 Figuren in 3 Posen – 12 mm Körpergröße entsprechen 173 cm im Maßstab 1:144

Bewertung

Gutes Preis-/Leistungsverhältnis: gebrauchte RISIKO Brettspiele oder Restposten gibt es schon für 25,— Euro, die Kosten einer vergleichbaren Armee von 10 mm Zinnfiguren liegen hingegen bei 80,— bis 100,— Euro.

Der Reiter und sein hübsches Pferd sind schnell und einfach zu bemalen. Jede beliebige Farbkombination ist denkbar, da es keine historischen Miniaturen im üblichen Sinne sind. Wer die kreative Freiheit schätzt, und eine billige Armee für Simulationsspiel aufstellen möchte, ist mit diesen Figuren bestens bedient. Der Reiter kann als Offizier, Unteroffizier, Trompeter, und Soldat bemalt werden, indem der Federbusch am Tschako entsprechend variiert wird.

Die Soldaten sind frei von Gussnähten und Formversatz. Das Heraustrennen aus dem Gussrahmen erfolgt am besten mit einem Seitenschneider, da die Gussäste beiderseits der Basis viel stabiler sind als die filigranen Beine der Pferde. Der einzige Gusskanal am Reiter selbst, nämlich am linken Aufschlag, lässt sich mit dem Skalpell gut entfernen. Mehr ist vor dem Grundieren und Bemalen nicht zu tun.

Die Figuren aus Polystyrol (PS) können mit Revell Contacta und Faller Expert geklebt werden.

Mögliche Umbauten

  • Beim Umbau zum Kornett wird dem Reiter eine Fahnestange aus Federstahldraht angeklebt. Erfahrene Modellbauer könnten den rechten Arm der Figur vorsichtig abtrennen und in der gewünschten Position neu ankleben. Im Grunde genügt es aber, die Fahnenstange am rechten Stiefel und der Epaulette anzukleben. Ähnlich kann beim Umbau zum Ulan oder Lancier verfahren werden.
  • Beim Umbau zum Offizier wird der Tschako mit einem Wachsspachtelgerät zum Zweispitz umgearbeitet. In einer anderen Version des RISIKO Strategiespiels gibt es Soldaten und Reiter mit Dreispitz, deren Köpfe ebenfalls für Umbauten verwendet werden könnten.

Französische Armee der Napoleonischen Kriege