Preußische Grenadier-Bataillone 1756–1763

Stehende und kombinierte Grenadiere im Siebenjährigen Krieg

Preußisches Grenadier-Bataillon von Waldow (12/39).

Das abgebildete Grenadier-Bataillon von Waldow (12/39) bestand aus vier Kompanien, nämlich zwei Kompanien vom Regiment zu Fuß von Finck und zwei Kompanien vom Füsilier-Regiment von Jung-Braunschweig. Die 40 mm großen, halbplastischen Figuren sind mit Prinz August Gießformen von Hand gegossen, mit Künstler-Ölfarbe bemalt, und für die Gefechtssimulation Volley & Bayonet auf einen 10 × 5 cm großen „Regimental Standmontiert. Diese Einheit repräsentiert eine Grenadier-Brigade mit zwei oder drei Bataillonen, die in ihrer Ausdehnung einem Infanterie-Regiment entspricht. Der umgebaute Trommler hat anstelle seines Dreispitzes einen Kopf mit Grenadiermütze erhalten.

Die preußische Infanterie war im Siebenjährigen Krieg in Regimenter mit zwei Bataillonen gegliedert. Einige Regimenter hatten drei, die Garnison-Regimenter sogar vier Bataillone auf Kriegsfuß. Jedes Bataillon bestand aus sechs Kompanien: fünf Musketier- oder Füsilier-Kompanien und eine Grenadier-Kompanie.

Die beiden Grenadier-Kompanien des Regiments bildeten mit den Grenadieren eines anderen Regiments für die Dauer des Krieges ein kombiniertes Grenadier-Bataillon mit vier Kompanien, das den Namen seines Kommandeurs trug. Eine Ausnahme bildete das Grenadier-Bataillon 3/6, das aus drei Grenadier-Kompanien vom Regiment zu Fuß von Anhalt-Bernburg und der Flügelgrenadier-Kompanie des Grenadier-Garde Bataillons bestand. Die Garnison-Grenadiere bildeten schon im Frieden sechs stehende Grenadier-Bataillons (SGB), die sich im Siebenjährigen Krieg bestens bewährten.

Grenadier-Bataillone waren Schocktruppen, kompakte und gut geführte Einheiten für schwierige Aufgaben im Angriff und in der Flankensicherung. Sie führten keine Fahnen, damit sie sich im Gefecht auf das Wesentliche konzentrieren konnten statt sich um den möglichen Verlust ihrer Feldzeichen zu sorgen.

Die folgende Tabelle zeigt die Grenadier-Bataillone der Preußischen Armee und die Namen ihrer Kommandeure im Siebenjährigen Krieg von 1756 bis 1763.

Grenadier-Bataillon Zeitraum Nr. Nr. Schlachten
von Bademer 1756–1757 1 23
von Wedel 1757–1758 1 23 Prag, Roßbach, Leuthen, Schweidnitz, Zorndorf
von Rathenow 1758–1762 1 23 Hochkirch, Liegnitz, Torgau, Gräthen
von Poseck 1762–1763 1 23 Freiberg
von Manstein 1756–1758 2 G II1 Groß-Jägersdorf
von Nesse 1758–1760 2 G II1 Zorndorf, Hochkirch, Kunersdorf, Torgau
von Natalis 1760–1763 2 G II1 Freiberg
von Kleist 1756–1757 3 6 Lobositz
von Hacke 1757–1763 3 6 Breslau, Leuthen, Liegnitz, Torgau, Bunzelwitz, Burkersdorf
von Plotho 1758–1759 3 6 Hochkirch
von Polentz 1756–1757 4 16 Groß-Jägersdorf
von Kleist 1757–1759 4 16 Zorndorf, Maxen
von Thielau 1758–1759 4 16 Burkersdorf
Jung-Billerbeck 1756–1762 5 20 Lobositz, Roßbach, Kunersdorf, Liegnitz, Torgau, Freiberg
von Kanitz 1756–1757 7 30 Prag
von Lubath 1757–1762 7 30 Roßbach, Kunersdorf, Torgau
von Kanitz 1762–1763 7 30
Alt-Billerbeck 1756–1763 8 46 Prag, Zorndorf, Hochkirch, Liegnitz, Torgau, Freiberg
von Billerbeck 1758–1759 8, 46 GVI, GVIII Maxen
von Möllendorf 1756–1757 9 10 Prag, Kolin
von Bähr 1758–1763 9 10 Torgau, Freiberg
von Gohr
(Major Georg Fabian von Gohr)
?–1759 11 14 Groß-Jägersdorf, Zorndorf, Hochkirch
von Beyer 1759–? 11 14 Kay, Kunersdorf, Torgau
von Waldow 1756–1757 12 39 Prag, Kolin
von Pieverlingk 1757–1760 12 39 Hochkirch
von Stechow 1760–1760 12 39 Liegnitz
von Görne 1760–1763 12 39 Bunzelwitz, Burkersdorf
von Finck 1756–1757 13 26 Prag, Kolin, Roßbach
von Bornstedt 1757–1759 13 26 Kay, Kunersdorf
von Homboldt 1759–1759 13 26
von Schwerin 1760–1761 13 26
von Kalckstein 1761–1763 13 26
von Bülow (OTL D.G.v.B.) 1756–1757 15 18
von Kleist 1757–1759 15 18 Moys, Breslau, Leuthen, Zorndorf, Hochkirch
von Anhalt 1759–1763 15 18 Liegnitz, Torgau, Bunzelwitz, Burkersdorf
von Puttkamer 1756–1757 17 22 Lobositz
von Wrede 1757–1757 17 22 Prag
von Kremzow 1757–1759 17 22 Roßbach, Leuthen, Zorndorf
von der Tann 1759–1760 17 22 Kay, Kunersdorf
von Wobersnow 1760–1760 17 22 Landeshut
von Rothenburg 1760–1763 17 22 Bunzelwitz, Burkersdorf
von Ramin 1756–1757 19 25 Lobositz, Roßbach, Leuthen
von Heyden 1757–1759 19 25 Hochkirch, Kunersdorf
von Schwerin 1759–1760 19 25
von Woldeck 1761–1763 19 25
von Lengefeld 1756–1757 21 27 Moys
von Diringshofen 1757–1761 21 27 Leuthen, Schweidnitz, Hochkirch, Greiffenberg
von Budberg 1761–1762 21 27 Burkersdorf
von Grumbkow 1756–1757 24 34 Lobositz
von Anhalt 1757–1757 24 34
von Naumeister 1757–1760 24 34
von Sobeck 1760–1761 24 34 Landeshut
von Drache 1761–1763 24 34 Burkersdorf
von Arnim 1760–1761 28, 32 GV, GX1
von Arnim 1761–1762 28 32 Bunzelwitz
von Ostenreich ? 29 31 Prag, Breslau, Leuthen, Kunersdorf
von Falckenhayn ? 29 31 Liegnitz, Torgau, Bunzelwitz, Burkersdorf
von Nymschoefsky ?–1762 33 42 Kolin, Liegnitz, Torgau, Bunzelwitz
von Mosch 1762–? 33 42 Burkersdorf
von Schenckendorff 1756–1759 35 36 Breslau, Leuthen
von Schwartz 1759–1763 35 36 Kunersdorf, Torgau, Bunzelwitz, Burkersdorf
von Manteuffel 1756–1759 37 40 Kolin, Breslau, Leuthen, Hochkirch
von Kleist 1759–1763 37 40 Maxen, Burkersdorf
von Burgsdorff ? 38 43 Prag, Breslau, Zorndorf
von Gemmingen ? 41 44 Kolin
von Willemey? ? 41 44 Maxen
von Wangenheim 1756–1758 47 GVII1 Prag, Kolin, Breslau, Leuthen
von Carlowitz 1758–1759 47 GVII1
von Buddenbrock 1759–1760 47 GVII1
von Bock zu Wülfingen 1760–1763 47 GVII1 Burkersdorf
von Kahlden (I. SGB) 1756–1758 GIII, GIV1 NG2 Prag, Kolin, Breslau, Leuthen
von Wangenheim (I. SGB) 1758–1758 GIII, GIV1 NG2 Hochkirch
von Buddenbrock (I. SGB) 1758–1759 GIII, GIV1 NG2
von Carlowitz (I. SGB) 1759–1763 GIII, GIV1 NG2 Torgau
von Ingersleben (II. SGB) 1756–1757 45 48 Prag
von Unruh (II. SGB) 1757–1760 45 48 Breslau, Leuthen, Hochkirch
III. SGB (Wesel) ? ? ? ?
von Lossow (IV. SGB) 1756–1760 GI1 GXI1 Groß-Jägersdorf, Zorndorf, Kay, Kunersdorf
von Lossow (IV. SGB) 1760–1763 GI1 GII1 Torgau, Freiberg
von Hachenberg (V. SGB) 1761–>1776 GV1 GX1 Bunzelwitz, Burkersdorf
von Ploetz (VI. SGB) 1756–1758 GVI1 GVIII1 Prag, Breslau, Leuthen
von Rohr (VI. SGB) 1758–1758 GVI1 GVIII1
von Busche (VI. SGB) 1759–1763 GVI1 GVIII1 Kunersdorf
? 1757–1763 545 56 Pommern, Schlesien
PFGC3 von Wussow 1758–1759 PM
PFGC3 von Hüllesem 1759–1762 PM
Frei-Grenadier-Bataillon von Hüllesem 1762–1763 F III PFGC3 Burkersdorf
Provincial-Grenadier-Batl. Ingersleben 1760–1763 RB4 Stettin
von Petersdorf 1758–? ? ? Zorndorf
von Benckendorff 1758–? ? ? Hochkirch, Maxen
von Heilsberg 1760–? ? ? Torgau, Freiberg
von Wolbeck 1762–? ? ? Freiberg
  1. Preußische Garnison-Regimenter sind von »G I« bis »G XIII« römisch numeriert, um Verwechslungen mit den Feldregimentern zu vermeiden. Die Grenadier-Kompanien der Garnison-Regimenter dienten schon in Friedenszeiten in stehenden Grenadier-Bataillons und erreichten dadurch einen besseren Ausbildungsstand als die kombinierten Grenadier-Bataillons der Feldregimenter. Das Garnison-Regiment Nr. II hatte vier Bataillone und, dem entsprechend, vier Grenadierkompanien, die im IV. Stehenden Garnison-Grenadier-Bataillon und im Grenadier-Bataillon 2/GII dienten.
  2. Die Bezeichnung „NG“ steht für das Neue Garnison-Regiment, dessen Garnison-Grenadiere mit „GNG“ bezeichnet wurden.
  3. Das Provincial-Frei-Grenadier-Corps (PFGC) bestand 1758 bis 1763 aus zwei Kompanien der Pommerschen Landmiliz (PM). Ab Juni 1762 dienten diese Grenadiere gemeinsam mit den Freigrenadieren des Ungarischen Frei-Corps von Schony (F III) im Frei-Grenadier-Bataillon von Hüllesem
  4. Die Grenadierkompanien der drei Rekruten-Bataillons (RB) von Tettau, von Stosch, und Bevern (Nr. 7 III) dienten ab Herbst 1759 im Provincial-Grenadier-Bataillon Ingersleben.
  5. Garnison-Grenadierbataillon der ehemals sächsischen Regimenter Nr. 54 und 56.

Figuren des Siebenjährigen Krieges