David Salomon Rapin de Thoiras

Der königlich preußische Obrister und Chef eines Freibataillons (F6), von Rapin, ist ein reformirter Franzose, und hat ehemals in holländischen Diensten als Hauptmann gestanden. 1756 trat er in preußische Dienste, als Hauptmann von der Armee, 1757 ward er Obrist-Lieutenant und General-Policeymeister von der Armee, im Winter 1758 errichtete er meistens aus französischen Ausreissern und Kriegsgefangenen zu Magdeburg ein Freybataillon, und 1758 ward er Obrist, aber auch zugleich seiner Dienste entlassen. Wegen des letzteren Umstandes sind verschieden Nachrichten vorhanden. Einige sagen, er sei auf Angeben des Generals von Fouque, der wegen seiner Aufführung mißvergnügt zu seyn, Ursache gehabt, caßirt worden; allein folgender Bericht befreyet ihn von aller Schuld. Berlin, den 19. Mai 1759. „Man hat mit Verwunderung in auswärtigen Zeitungen gelesen, daß der Obrist von Rapin, der ehemals unter unsers Königs Völkern ein Freybataillon von 820 Mann commandiret, durch eine schlimme Aufführung die königliche Ungnade sich zugezogen, und caßirt worden. Nichts ist ungegründeter als dieses Gerüchte, und wenn das Zeugniß, so die ganze Armee selbst diesen würdigen Officier wegen seiner Tapferkeit und untadelhaften Aufführung beylegen kann, nicht zureichend seyn sollte, sothane Verläumdungen zu widerlegen: so hat ihm der König eins gegeben, das keinen Wiederspruch leidet. Se. Majestät bedienen sich in dem Entlassungsbrief, den sie ihm unter dem königlichen Siegel und eigenhändiger Unterschrift bewilliget, folgender Ausdrücke: Nachdem Sie für gut befunden, dem Obristen von Rapin die allerunterthänigst angesuchte Entlassung zu accordiren: so hatten Sie nicht umhin gehen können, solche mit dem Zeugnis seiner bewiesenen lobenswürdigen Tapferkeit, Erfahrung im Kriegswesen, und einer guten und klugen Aufführung, davon Se. Majestät, so lange er in Dero Diensten gestanden, die allervollkommenste Satisfaction gehabt, zu begleiten. Demnach stünden Sie keineswegs an, den Obristen von Rapin einem jeden nach seinem Rang zu recommandiren, und versicherten ihn hiernächst Dero immerwährenden königlichen Gnade und besonderen Schutzes. Ueberdem weiß man, daß der Herr von Rapin gegenwärtig als Obrist bey demjenigen preußischen Corps dient, welches bey der alliirten Armee der Herzog von Holstein Gottorf commandirt.“ Man versichert, daß er ein Bruder des berühmten Geschichtsschribers, Paul von Rapin, Herrn zu Thoyras sey.

Johann Friedrich Seyfart: Geschichte des seit 1756 in Deutschland und dessen angrenzenden Ländern geführten Krieges, Band 2.1, Frankfurt und Leipzig 1760, S. 95–96, Fußnote 114

David Salomon Rapin de Thoiras

David Salomon Rapin de Thoiras, königlich preußischer Obrister und Chef eines Freibataillons. Er war aus Frankreich gebürtig, und reformierter Religion. 1756 trat er aus holländischen Diensten, in welchen er Hauptmann gewesen, in preußische; ward 1757 Obristlieutenant und Generalpolizeimeister der Armee, und errichtete 1758 ein Freybataillon, mit Obristencharakter. In eben diesem Jahr bekam er aber schon wieder seinen gesuchten Abschied und begab sich zur alliierten Armee. Das Freibataillon von Rapin übernahm 1759 der Obristlieutenant von Lüderitz.

Anton Balthasar König: ... von Rapin. In: Biographisches Lexikon aller Helden und Militairpersonen, welche sich in Preußischen Diensten berühmt gemacht haben. Band 3. Arnold Wever, Berlin 1790, S. 261.

Figuren des Siebenjährigen Krieges