Ranzion

Ranzion, heißt das Lösegeld, welches einen Kriegsgefangenen zu befreien, erlegt wird. Selbstranzionierte aber haben sich aus eigener Macht, durch die Flucht, oder andere Mittel, aus der Kriegsgefangenschaft befreit.

Quelle: Rumpf, H. F.: Allgemeine Real-Encyclopädie der gesammten Kriegskunst (Berl. 1827)

Ranzion (franz. rançon), Lösegeld, mit dem Kriegsgefangene ehemals losgekauft wurden; auch das Lösegeld für gekaperte Schiffe (s. Kaperei), Ranzionierungsvertrag (Loslassungsvertrag), der hierüber zwischen dem Kaper und dem Kapitän des gekaperten Schiffes abgeschlossene Vertrag; Ranzionierungsbillet (billet de rançon, billet de rachat, ransom bill), die darüber aufgenommene Schuldverschreibung. Für Kriegsgefangene bestimmte die Höhe des Lösegeldes ehemals der Sieger, doch wurde später durch besondere Kartellverträge die Ranzion für die verschiedenen Grade festgesetzt. Seit den Revolutionskriegen werden Gefangene nur noch gegen Gefangene ausgewechselt.

Ranzionieren, loskaufen eines Kriegsgefangenen durch Auswechslung, aus der Kriegsgefangenschaft entweichen, seine Verhältnisse verbessern.

Quelle: Meyers Großes Konversations-Lexikon, 6. Auflage 1905–1909

Glossar militärischer Begriffe