Obersächsischer Reichskreis

Kaiserliche Reichs Executions Armée, 1756–1763

Obersächsischer Kreis (Obersachsen), einer der vier 1512 neu errichteten Reichskreise, die zu den sechs seit 1500 bestehenden Kreisen des Deutschen Reiches hinzukamen; er umfasste seit der Neueinteilung 1521 folgende Gebiete: Kursachsen, Kurbrandenburg, Anhalt, Thüringen, Schwarzburg, Reuß, Pommern, die Bistümer Meißen, Merseburg, Naumburg, Brandenburg, Havelberg, Lebus und Kammin, mit einem Flächenraum von 104.619 km² und 4,5 Mill. Einwohnern. Kreisausschreibender Fürst und Oberster des Kreises war der Kurfürst von Sachsen. Die Kreistage wurden früher in Leipzig, später auch in Frankfurt (Oder) und in Jüterbog gehalten; seit 1683 fand keine Versammlung wieder statt.

Obersächsischer Reichskreis

  • Dragoner-Regiment Sachsen-Gotha (2 Eskadrons)

Das Kurfürstentum Sachsen stellte, zusätzlich zu den eigenen Haustruppen, vier Kreis-Infanterie-Regimenter für die Reichsarmee. In Folge der Kapitulation der sächsischen Armee bei Pirna 1756, konnte die Mobilmachung der Kreisregimenter nicht fortgesetzt werden. Die kursächsischen Infanterie-Regimenter wurden in die preußische Armee übernommen, und die bereits ausgehobenen Rekruten auf diese Regimenter verteilt. Die Verluste durch Desertion waren außergewöhnlich hoch. Viele der desertierten Soldaten schlossen sich der neuen kursächsischen Armee unter Prinz Xaver von Sachsen an, die ab 1758 am Rhein operierte. Die kursächsischen Kreis-Infanterie-Regimenter wurden nach 1756 nicht mehr errichtet.

Bibliographie

Quelle: Meyers Großes Konversations-Lexikon, 6. Auflage 1905–1909

Figuren des Siebenjährigen Krieges