Rheinberg
Rheinberg, 1) Stadt im [ehem.] preußischen Regierungsbezirk Düsseldorf, Kreis Moers, 2 km vom Rhein und mit diesem durch den 3,8 km langen, 2,3 m tiefen Rheinberger Kanal verbunden, an der Staatsbahnlinie Rheinhausen-Friemersheim–Kleve, hat eine evangelische und eine katholische Kirche, Synagoge, ein altes Rathaus, ein Amtsgericht, Fabrikation des Boonekamp of Maagbitter, eine chemische Fabrik (Deutsche Solvaywerke), Samtweberei, Dampfmühlen, Sämereihandel und (1905) 2898 meist katholische Einwohner. – Rheinberg, im Mittelalter nur »Berk« genannt, liegt an einem seit dem 17. Jahrhundert verschwundenen Rheinarm, gehörte stets zu Kurköln, war starke Festung und Mittelpunkt eines Amtes. Die Festung ergab sich 1672 den Franzosen, wurde 1703 von den Preußen genommen und geschleift. Südwestlich das Dorf Kamp, bei dem Prinz Ferdinand von Braunschweig 15. Okt. 1760 von den Franzosen unter dem Marquis de Castries geschlagen ward (Schlacht bei Kloster Kamp, Bataille de Clostercamp). Vgl. »Mitteilungen des Vereins von Geschichtsfreunden zu Rheinberg« (2 Hefte, Trier und Rheinberg 1880–83; Rheinberger Adventsmarkt.
Rheinberg, 2) Burgruine, s. Lorch 1.
Quelle: Meyers Großes Konversations-Lexikon, 6. Auflage 1905–1909