Mittlerer Panzer T-34/76.C (STZ M.1942)

Testbericht des 1:87 Modells von ROCO

Mittlerer Panzer T-34 M.1942 STZ, 1:87 Modell ROCO 160.

Ein sowjetischer Panzerzug mit drei T-34/76, davon zwei antike ROCO-Modelle und ein neuerer T-34/76.B von KoMo/ROCO. Die alten T-34 von ROCO wurden mit einigem Aufwand überarbeitet, die gravierendsten Mängel des Modells beseitigt, um wenigstens Wargame-Standard zu erreichen. Anspruchsvolle Sammler und Dioramenbauer dürfte dieses Modell des T-34/76.C kaum zufrieden stellen.

Inhalt

Mittlerer Panzer T-34/76.C (STZ M.1942)

Bewertung

Fertigmodell mit nur elf Teilen. Der T-34/76.C ist ein Steckbausatz. Die Wannenhälften werden mit großen Zapfen zusammengehalten, die von vorne und hinten deutlich sichtbar sind. Modellbauer werden die Zapfen entfernen, das Modell ordentlich zusammenkleben und die Löcher in der Panzerwanne mit Spachtelmasse füllen. Füllwachs oder »Green Stuff« eignen sich sehr gut dafür.

Das alte ROCO-Modell des T-34/76.C basiert auf dem T-34 Modell 1942 der Stalingrader Traktorenwerke »Stalingradski Traktorny Zavod« (STZ), erkennbar an der abgeschrägten Front der Kanonenblende, der schrägen Panzerplatte am Turmheck, und der runden Getriebeabdeckung zwischen den Abgasrohren. Die ebenfalls typische, eingeschnittene untere Hälfte der Turmfront fehlt hier leider. Zudem verfügt dieser T-34 noch über Laufrollen mit Gummimanschette, die bei den Modellen 1942/1943 aus Mangel an Rohstoffen weggelassen werden musste. Die externen Zusatztanks passen besser zum T-34/85 (ROCO 161), der sich die komplette Panzerwanne mit dem T34/76C von ROCO teilt; werden die Zusatztanks am M.1942 entfernt, sind die sechs Montagelöcher in den Wannenseiten mit Füllwachs oder Spachtelmasse zu schließen.

Mittlerer Panzer T-34 M.1942 STZ, 1:87 Modell ROCO 160.

Der Turm des T-34/76.C von ROCO sitzt ungwöhnlich weit hinten und schrammt beim Drehen hörbar über die angedeuteten Griffe der Motorabeckung. Dieser Fehler lässt sich nur mit erheblichem Aufwand beheben, weil der Turmring mit der Oberwanne fest verbunden ist. Wer den T-34/76.C von ROCO supern und bemalen möchte, kommt allerdings nicht um eine Reparatur herum. Wargamer könnten sich mit der Notlösung anfreunden, den Turm einfach durch eine zusätzliche Bohrung um 5 mm nach vorne zu versetzen. Der Turm sitzt dann zwar nicht mehr mittig auf dem Turmring, was aber bei nach vorne gerichteter Kanone überhaupt nicht auffällt.

Mittlerer Panzer T-34 M.1942 STZ, 1:87 Modell ROCO 160.

Die große, einteilige Turmluke des T-34 M.1942 ist beim ROCO-Modell irrtümlich zweigeteilt dargestellt, mit einer winzigen Kommandantenluke neben der wesentlich größeren Ladeschützenluke. Das Periskop des Panzerkommandanten fehlt, stattdessen gibt es hinter der Kommandantenluke eine Art Antennenmast. Hier hilft nur tabula rasa: alle Aufbauten auf dem Turmdach werden entfernt, die Ladeschützenluke mit Polystyrolplatten im Durchmessern von 8 mm verschlossen, und der Neubau kann beginnen. Mit einem 14 mm Locheisen stanzt man eine Scheibe 0,25 mm Polystyrol aus einem Joghurtbecher aus, und trennt hinten 3,5 mm und vorne 2,5 mm mit dem Skalpell ab. Die Schnittkanten passt man mit Feile und Schleifpapier an die Konturen des Turmes an. Der erhöhte Teil in der Mitte der Turmluke entsteht aus einem 4 × 8 mm großen Rechteck von 0,25 mm Polystyrol, dessen vordere Kante auf die 0,25 mm Höhe der Luke heruntergefeilt wird. Das Periskop aus Polystyrol-Rundstab wird links vor der Luke in eine 1 mm Bohrung geklebt und oben mit der Feile abgerundet. Die pilzförmig Lüfterabdeckung auf dem Turmdach, mittig vor der Turmluke platziert, entsteht aus 2 mm PS-Rundstab mit einem Dach aus Modelliermasse. Die fehlenden Winkelspiegel an beiden Turmseiten können aus Polystyrolprofilen nachgebaut werden.

Die Haltegriffe an den Wannenseiten sind, wie bei frühen ROCO-Modellen üblich, nur im Relief dargestellt. Erfahrene Modellbauer werden diese Griffe abschleifen, oder mit dem Hylin Modellierinstrument abschaben, und durch solche aus Messingdraht ersetzen. Gleiches gilt für die aufmodellierten Griffe an Motor- und Getriebeabdeckungen.

Auffällige Gussgrate am Geschützrohr müssen entfernt werden. Zudem empfiehlt es sich, das Kanonenrohr mit einem 0,8 mm Mikro-Spiralbohrer auszubohren. Beim Zusammenbau ist darauf zu achten, dass die Schräge der Kanonenblende über dem Rohr beginnt und nach vorne unten verläuft.

Am Wannenboden sind Plastikräder angebracht, mit denen der Spielzeugpanzer wohl über Teppichboden rollen kann. Auf glattem Untergrund scheint der T-34 hingegen zu schweben, da die Panzerketten den Boden nicht berühren. Nach dem Entfernen der Kunststoffklammer am Fahrzeugboden fallen beide Achsen aus dem Panzer heraus. Anschließend feilt man die Achslager plan und verschließt die Radausschnitte mit kleinen Rechtecken aus 0,25 mm Polystyrol.

Aufmodellierte Oberflächendetails wie Schaufeln, Kreuzhacken, und Abschleppseile sehen nach dem Bemalen realistisch genug aus. Der T-34/76 wirkt allerdings noch besser, wenn er mit einem Bergebalken und persönlicher Ausrüstung beladen ist.

Kompatibel mit Figuren und Fahrzeugen im Maßstab H0 von Märklin, ROCO, Faller, Pola, Preiser, und Noch.

Interessante Umbauten

  • Beutepanzer T-34 747(r) der Wehrmacht
  • Flakpanzer T-34 747(r) der Wehrmacht
  • Bergepanzer T-34

Der antike T-34/76 von ROCO, längst vom T-34/76.B (KoMo/ROCO 1222, oder miniTanks 1237) abgelöst, ist trotz seiner gravierenden Mängel ein interessanter Panzer für Simulationsspiele. Gebrauchte T-34/76 von ROCO finden sich für wenig Geld im Internet, auf Flohmärkten und Spielwarenbörsen. Wenn mehrere T-34 zur Reparatur und Kampfwertsteigerung in die Hobby-Werkstatt rollen, wird der Arbeitsaufwand pro Panzer einigermaßen vertretbar.

Sowjetischer Panzer T-34/76.C