Rücklauf

Rücklauf, des Geschützes, entsteht beim Abfeuern desselben, weil teils die Kraft des Pulvers nach allen Seiten hin wirkt, und also so gut vorwärts auf das Geschoss, als rückwärts auf das Geschütz; teils auch weil die Luft sowohl, als auch das Geschoss, gegen die mit so großer Gewalt und Schnelligkeit sich ausdehnende Pulverkraft Widerstand leisten. Je mehr das Geschütz erhöht ist, desto mehr geht der Rücklauf in den Rückstoß über, d. h. die Wirkung des Pulvers äußert sich mehr auf die Schildzapfen und die Richtmaschine, und wird daher zerstörend für die Lafette, welches auch geschehen würde, wenn man die Räder oder Lafette befestigen wollte. Auf den Schuss selbst hat aber dieser Rücklauf nicht den geringsten Einfluss, weil er erst lange nachher erfolgt, wenn die Kugel das Geschütz schon verlassen hat.

Quelle: Rumpf, H. F.: Allgemeine Real-Encyclopädie der gesammten Kriegskunst (Berl. 1827)

Rücklauf (engl. Slip) einer Schiffsmaschine ist der Unterschied des wirklichen Schiffsweges gegen den theoretischen Weg des Propellers; vgl. Dampfschiff.

Über den Rücklauf der Geschütze s. Rückstoß.

Quelle: Meyers Großes Konversations-Lexikon, 6. Auflage 1905–1909

Glossar militärischer Begriffe