Leibgrenadier-Garde

Kurfürstentum Sachsen, 1756–1763

Leibgrenadier-Garde, Kurfürstentum Sachsen 1756–1763.

Die Leibgrenadier-Garde wurde 1729 errichtet und 1848 wieder aufgelöst. Regimentsinhaber war stets der amtierende Kurfürst, ab 1806 der König von Sachsen. Kommandeur der Garde war ein Offizier im Generalsrang. Als die sächsische Infanterie 1730 neu uniformiert und bewaffnet wurde, behielt die Leibgrenadier-Garde als einziges Infanterie-Regiment die traditionell rote Uniform der sächsischen Fußtruppen. Die Soldaten trugen preußische Grenadiermützen.

Nach der Kapitulation Sachsens am 16.10.1756 bei Pirna, sollten die sächsischen Regimenter mit Ausnahme der Leibgrenadier-Garde komplett in die preußische Armee übernommen werden. Gemäß den Verhandlungen wurden nicht mehr felddiensttaugliche Grenadiere, besonders Grenadiere der Leibgrenadier-Garde, gegen Leute der Festungsbesatzung Königstein ausgetauscht. Die Festung Königstein wurde für die Dauer des Krieges neutral erklärt, und die Leibgrenadier-Garde nahm bis zum Ende des Siebenjährigen Krieges nicht mehr an Feldzügen teil. Das Grenadier-Bataillon Kurprinzessin und das Infanterie-Regiment Königin von Sachsen verweigerten den geforderten Treueeid und wurden deshalb aufgelöst, die Mannschaften an andere Regimenter verteilt.

Inhaber

  • Kurfürst Friedrich August II. von Sachsen

Kommandeur

Garnison

  • Dresden, 1756

Gliederung

  • Regimentsstab
  • I. Bataillon
    • 1. Flügelgrenadier-Kompanie
    • 1. (Leib)Grenadier-Kompanie
    • 2. Grenadier-Kompanie
    • 3. Grenadier-Kompanie
    • 4. Grenadier-Kompanie
  • II. Bataillon
    • 2. Flügelgrenadier-Kompanie
    • 5. Grenadier-Kompanie
    • 6. Grenadier-Kompanie
    • 7. Grenadier-Kompanie
    • 8. Grenadier-Kompanie

Uniform

Feldzugsgeschichte

  • Feldzug in Sachsen, 1756
  • Kapitulation bei Pirna, 1756
  • Festungsgarnison Königstein, 1757–1763?
  • Zweite Schlacht bei Lutterberg, 1762

Verbleib

  • Kgl. Sächs. 1. (Leib)-Grenadier-Regiment Nr. 100, 1902
    • 10. (Sächsisches) Infanterie-Regiment, 1. Kompanie, 1921
  • Kgl. Sächs. 2. Grenadier-Regiment Kaiser Wilhelm, König v. Preußen Nr. 101, 1902
    • 10. (Sächsisches) Infanterie-Regiment, 3. Kompanie, 1921

Die Flügelgrenadiere der Leibgrenadier-Garde dienten 1756 mit den Grenadieren des Infanterie-Regiments Prinz Clemens von Sachsen im Grenadier-Bataillon von Pfundheller.

Wir danken Ken Bunger, dem Autor der Tricorne Simulationsspielregeln, für einen Hinweis zum Verbleib der Leibgrenadier-Garde während des Siebenjährigen Krieges.

Bibliographie

Die Sächsische Armee im Siebenjährigen Krieg