Schützenpanzer Marder 1
(Gruppe und Funk)

Bundeswehr Schützenpanzer Marder 1.

Ab 1971 ersetzte der Schützenpanzer Marder die älteren Schützenpanzer HS 30 und Mannschaftstransportwagen M113 in den Panzergrenadier- und Jäger-Bataillonen der Bundeswehr. Von den 2136 an die Bundeswehr gelieferten SPz Marder sind heute noch 2100 im Einsatz. Der Marder wurde als Gruppenfahrzeug konzipiert, mit drei Mann Besatzung und sechs Panzergrenadieren, die vom Fahrzeug oder abgesessen kämpfen. Der abgebildete Schützenpanzer von ROCO ist ein früher Marder 1 mit schwenkbarem Heck-MG. Diese Fahrzeuge wurden immer wieder kampfwertgesteigert, um die Nachtsicht und Überlebensfähigkeit zu verbessern. Zwischen 1977 bis 1979 wurden die Marder mit dem PALR Panzerabwehrlenkwaffensystem MILAN ausgestattet. MILAN-Raketen können vom Fahrzeug oder vom Boden abgefeuert werden.

Bekannte Modelle

  • Marder 1
    Mit MILAN Panzerabwehrlenkwaffe, 1977–1979
    • 1:76 Archer Models MGE01
    • 1:87 ROCO 262
    • 1:100 Roskopf 20
    • 1:285 GHQ N41
    • 1:300 Heroics & Ros GM05
  • Marder 1.A1
    Mit Munitionsselektor der 20 mm BMK, und passivem Nachtsichtgerät ab 1982
  • Marder 1.A2
    Heck-MG entfernt, Beobachterplatz hinter dem Fahrersitz nicht mehr genutzt, Wärmebildgerät eingebaut, neue Funkgeräte, 1984–1989
    • 1:35 Tamiya
    • 1:87 ROCO 475
    • 1:87 ROCO 574 (Fahrschulpanzer)
  • Marder 1.A3 (1.A4 Btl.-Führungspanzer)
    Bis 1993 wurden 848 Fahrzeuge kampfwertgesteigert, sie erhielten Zusatzpanzerung (Wegfall der seitlichen Kugelblenden), außen angebrachte Staukästen, verbessertes Chassis und Turm. Die übrigen 1252 Marder 1.A2 sollen ebenfalls kampfwertgesteigert werden, und bis weit ins 21. Jahrhundert ihren Dienst versehen.
    • 1:35 Revell 03021
    • 1:72 Revell 03113
    • 1:87 ROCO 566
    • 1:87 ROCO 595 (Fahrschulpanzer)
    • 1:285 GHQ N131
    • 1:300 Heroics & Ros GM20
  • Marder 1.A5
    Mit verbessertem Minenschutz, neuen Kettenschürzen, Panzerabwehrwaffenanlage MELLS, und Barracuda-Tarnsystems (Marder 1.A5A1).

Technische Daten

  • Schützenpanzer Marder 1.A3
  • Motor: 6-zylinder MTU MB 833 Ea-500 Dieselmotor, 441 kW
  • Geschwindigkeit: 65 km/h auf Straßen (verglichen mit 78 km/h beim Marder 1)
  • Fahrbereich: (520 km, Marder 1)
  • Länge: 6880 mm (6790 mm, Marder 1)
  • Breite: 3380 mm (3240 mm, Marder 1)
  • Höhe: 3010 mm (2950 mm, Marder 1)
  • Gewicht: 33500 kg (25500 kg, Marder 1)
  • Nutzlast: (2700 kg, Marder 1)
  • Bewaffnung: 20 mm Maschinenkanone DM 6, MG 3.A1, Nebelmittelwurfanlage mit sechs Wurfbechern
  • Besatzung: Kommandant, Fahrer, Richtschütze, und 6 Panzergrenadiere
  • Produktion: 1970–1975 (2136 Stück)

Historische Verwendung

  • Bundeswehr Panzergrenadier-Kompanie (SPz) 1972–1980 (Heeresstruktur 3)
    • Kompanie-Führungsgruppe: 1 Marder SPz
    • 1. Zug: 5 Marder SPz
    • 2. Zug: 5 Marder SPz
    • 3. Zug: 5 Marder SPz
  • Bundeswehr Panzergrenadier-Kompanie (SPz) 1980–1990 (Heeresstruktur 4)
    • Kompanie-Führungsgruppe: 1 Marder SPz
    • 1. Zug: 3 Marder SPz
    • 2. Zug: 3 Marder SPz
    • 3. Zug: 3 Marder SPz
  • Bundeswehr Panzergrenadier-Kompanie 1990–1992 (Heeresstruktur 5)
    • Kompanie-Führungsgruppe: 1 Marder SPz
    • 1. Zug: 3 Marder SPz
    • 2. Zug: 3 Marder SPz
    • 3. Zug: 3 Marder SPz
    • 4. Zug: 3 Marder SPz
  • Ukraine – 40 Marder 1.A3, 2023

Der Marder ist ein leistungsfähiger Schützenpanzer, der sich schnell bewegende Kampfpanzer in jedem Terrain begleiten kann. Der Marder ist gut bewaffnet und bietet ausreichend Panzerschutz für die Panzergrenadiere im Inneren. Einziges Manko ist die ungewöhnlich hohe Silhouette und die Tatsache, dass der MILAN-Schütze beim Abfeuern des Panzerabwehr-Lenkflugkörper in der Turmluke stehen muss.

Bibliographie

  • Anweiler, K.; Plate, J.; Pahlkötter, M.: Rad- und Kettenfahrzeuge der Bundeswehr.
  • Gau, L.-R.; Plate, J.; Siegert, J.: Deutsche Militärfahrzeuge. Bundeswehr und NVA.
  • Fahrzeug-Profile Nr. 4: Die Panzergrenadiere der Bundeswehr 1956–heute
    FLUGZEUG Publikations GmbH, Order № 9004
  • Denecke, Johannes: Tarnanstriche des deutschen Heeres 1914 bis heute (Bonn 1999)

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