„Schultert‘s – Gewehr!“
„Schultert‘s – Gewehr!“ (auch „Das Gewehr – über!“), Kommando beim Exerzieren.
§ 90. Will man nach dem Feuern, statt zu laden, schultern lassen, so wird anstatt „Ladt!“ kommandiert: „Schultert‘s – Gewehr!“
„Schultert‘s“ (eine Bewegung). Das Gewehr wird lebhaft zurückgezogen, den linken Ellbogen angestützt, den Kolben unter dem rechten Vorderarm, den Einschnitt am Leibe zwei Zoll unter der rechten Brust und mit der rechten Hand umfasst, das mittlere Band in der Höhe des Auges, das zweite Glied bringt den rechten Fuß wieder hinter den linken.
„Gewehr!“ (zwei Bewegungen). Erste Bewegung: Front gemacht, das Gewehr zugleich lebhaft aufgerichtet, mit der rechten Hand in die linke Schulter gesetzt, der Daumen auf dem Seitenblech und die linke Hand unter den Kolben gebracht. (eins).
Zweite Bewegung: Die rechte Hand ins Glied. (zwei).
§ 91. Aus der Stellung von „Fertig!“ statt zu feuern schultern lassen: „Senkt – Hahn!“ Worauf der Hahn mit Sorgfalt auf die Kapsel heruntergelassen und das Gewehr am Einschnitt ergriffen wird.
Hernach: „Schultert‘s – Gewehr!“ (zwei Bewegungen).
Erste Bewegung. Front gemacht, das Gewehr zugleich lebhaft gedreht, gegen die linke Seite gebracht, in die Schulter gesetzt und mit der linken Hand unter den Kolben gegriffen. (eins).
Zweite Bewegung. Die rechte Hand ins Glied. (zwei).
Anmerkung: Wenn der Mann kurze Finger hat, so kann beim Hahnsenken nebst dem Zeigefinder auch der mittlere Finger an den Abzug gebracht werden.
Die abgebildeten Soldaten des Hellwigschen Streifkorps von 1813 sind Zinnfiguren im Maßstab 1:30 von del Prado.
Quelle: Rudolf, J. M., Major: Militärische Taschenbibliothek für die Offiziere und Unteroffiziere der eidgenössischen Armee (Baden 1850)