Streitkolben

Streitkolben.

Streitkolben, zur Zeit der Kreuzzüge aus der Keule entstandene Schlagwaffe, Stiel mit Handgriff und schwerem Knopf am anderen Ende, der verschiedene Formen erhielt und sich vielfach in oft sehr elegante Schlagblätter auflöste. Der Streitkolben hieß auch Bengel, Kürissbengel (zum Zerschmettern der Kürasse etc. von Reitern bis ins 16. Jahrhundert geführt), im Orient Busdychan oder Schestopjor, d. h. mit Federn, Schlagblättern. Der Streitkolben war vielfach Waffe fürstlicher Leibwachen und Würdeabzeichen, ein Vorläufer des Marschall- und Kommandostabes. Die Abbildungen 1–9 zeigen verschiedene Formen:

  1. Fußgängerstreitaxt mit Waffenschmiedemarke, auf dem Holzschaft (Glockenwappen der Stadt Mindelheim in Schwaben), Anfang 16. Jahrh.
  2. Kleine Reiterstreitaxt mit Hammeransatz, 15. Jahrh.
  3. Gotischer Streitkolben (Kürissbengel), Ende 15. Jahrh.
  4. Gotischer Streitkolben (Kürissbengel), Ende 15. Jahrh.
  5. Kleiner Reiterstreithammer, in Form eines Luzerner Hammers, Falkenschnabel, Ende 15. Jahrh.
  6. Gotischer Streitkolben (Kürissbengel), Ende 15. Jahrh.
  7. Gotischer Streitkolben (Kürissbengel), Ende 15. Jahrh.
  8. Ungarischer Streitkolben (Buzogany), 16. Jahrh.
  9. Deutsche Hellebarde mit Klingenfänger, zweite Hälfte des 16. Jahrhunderts

Quelle: Meyers Großes Konversations-Lexikon, 6. Auflage 1905–1909

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