Strelizen

Streitaxt der Strelizen.

Strelizen (russ. Strjelzy, d.i. Schützen), russische, im Jahr 1544 von Zar Iwan IV. Wassiljewitsch zu seiner Leibwache errichtete Miliz. Sie war 30–40.000 Mann stark, ganz nach altrussicher Weise gekleidet und bewaffnet (zum Teil noch mit Bogen und Pfeilen), aber in Regimenter organisiert. Die Strelizen waren zwar die besten Truppen der damaligen russischen Armee, hingen aber mit größtem Starrsinn an ihren alten Einrichtungen und Privilegien, waren zu Empörungen geneigt und ohne Kriegskunst und Manneszucht. Das sie sich gegen Peter den Großen mehrmals empörten, so ließ dieser 1698 einen Teil derselben hinrichten, einen anderen verwies er nach Astrachan. Aber auch hier hielten die Strelizen nicht Ruhe und Peter löste ihre Reste 1705 ganz auf.

Quelle: Pierer’s Universal-Lexikon 4. Auflage 1857–1865

Strelizen (russ. Strjelzy, »Schützen«), russische Leibwache, ward vom Zaren Iwan dem Schrecklichen im 16. Jahrhundert errichtet. Sie bildeten einen Kriegerstand, der mit Frau und Kind in einer Vorstadt Moskaus lebte, sie waren aber eine zuchtlose Soldateska und empörten sich beim geringsten Anlass. 1682 übten sie beim Thronwechsel nach dem Tod des Zaren Feodor eine Zeitlang politischen Einfluss aus. Peter d. Gr. suchte daher die Macht der Strelizen nach und nach zu schwächen. Zur Beobachtung Polens an die litauische Grenze postiert, empörten sie sich im Sommer 1698, wurden aber in einer offenen Feldschlacht von General Gordon geschlagen. Nahezu 2000 der Rebellen wurden gefangen genommen und mit beispielloser Grausamkeit gefoltert und hingerichtet. Die Regimenter der Strelizen wurden aufgelöst.

Die Abbildung zeigt eine Streitaxt (Berdysch) der Strelizen, mit Kerbe zum Auflegen der Muskete.

Figuren

  • Russische Strelizen, 1:72 Zvezda 8040
  • Russische Strelizen (Bonusfiguren), 1:72 Strelets

Quelle: Meyers Großes Konversations-Lexikon, 6. Auflage 1905–1909

Figuren der Strelizenaufstände