Tenaille

Tenaille.

Tenaille, Grabenschere, Fig. 83 v w x y, oder h i k l m n Fig. 84, gehört zu den Außenwerken der Festung und liegt vor der Kurtine, so dass dessen Facen v w und h i in die Verlängerung der Bollwerksfacen e y oder a e fallen. Dadurch wird sie noch zum Teil von den Flanken der Bollwerke verteidigt, sie selbst soll aber teils den Graben vor den Facen der Bollwerke, teils vor ihren eigenen Facen verteidigen helfen. Ferner decken sie die Bekleidungsmauer der Kurtine, und erleichtern den Zugang vom Hauptwall in den Graben. Ihr Wallgang liegt auf dem Horizont, äußerlich werden sie gewöhnlich revetiert. Werden die Facen dieser Tenaillen mit Flanken versehen, wie Fig. 83 die Face s’ t’ mit der Flanke t’ u, so heißen sie verstärkte Grabenschere; die Kurtine kann alsdann entweder eine gerade, oder eine nochmals nach außen gebrochene Linie bilden. – Dimensionen nach dem neueren Systemen: Wallgang der Tenaille 24 bis 30 Fuß breit, horizontal; hinterer Graben 18 bis 30 Fuß breit, Seitengraben 24 Fuß breit. S. Tenaillenbefestigung.

Tenaille.

Quelle: Rumpf, H. F.: Allgemeine Real-Encyclopädie der gesammten Kriegskunst (Berl. 1827)

Glossar militärischer Begriffe