Tschaiken

Tschaiken (Csaiken), kleine galeerenartige, mit Segeln und Riemen versehene Boote, die, mit Kanonen und Haubitzen ausgerüstet, im österreichisch-ungarischen Militärgrenzland zur Beschützung und Bewachung der Wassergrenze gegen die Türken dienten. Es waren 25 solcher Kanonenschaluppen im Einsatz, mit 18 Kanonen und mit dem Tschaikistenbataillon bemannt. Die k.k. Tschaiken waren 24 m, Halb-Tschaiken entsprechend 12 m lang.

Im Februar 1742 erhielt der kurbayerische Obristwachtmeister Matthias Freiherr von Droste die Erlaubnis zur Errichtung einer Freikompanie Droste, der man zwei Tschaiken, eine mit vier und die andere mit sieben leichten Geschützen armiert, zur Bekämpfung der von den Österreichern auf der Donau verwendeten Tschaiken zuteilte. Die bayerische Schiffsarmade konnte sich nicht lange erhalten: am 5. Juli 1742 musste man die Kanonenboote verbrennen, um sie dem Feind nicht in die Hände zu liefern (SGBH, 106).

Die Tschaiken der Saporoger Kosaken des 16. und 17. Jahrhunderts waren gut 20 m lang, 3,5 m breit, und hatten 4 m Tiefgang. Bug und Heck waren gleich geformt und besaßen jeweils ein Ruder, damit die Tschaika die Fahrtrichtung ändern konnte ohne wenden zu müssen. An den Rumpfseiten waren Faschinenbündel befestigt, die für zusätzlichen Auftrieb sorgen und gegen Beschuss schützen sollten.

Modelle

  • Tschaike der Saporoger Kosaken, 1:100 Art Model 100-01

Quelle: Meyers Großes Konversations-Lexikon, 6. Auflage 1905–1909

Glossar militärischer Begriffe