Visitierpatrouille

Visitierpatrouille.

Visitierpatrouillen, diejenigen Patrouillen, welche bloß innerhalb der Vorpostenkette die einzelnen Posten, so wie die kleineren Piketts zu visitieren haben, sollen sich von der Munterkeit der ausgestellten Schildwachen und Feldwachen überzeugen, Nachlässigkeiten derselben verbessern und anzeigen, Belehrungen erteilen, wo es nötig ist, usw. Sie werden nach Maßgabe der Umstände von Offizieren oder tüchtigen Unteroffizieren geführt, und sind 2, 4 bis 8 Mann stark. Sie müssen dabei horchen, ob Annäherungen von feindlichen Patrouillen zu entdecken sind, alles anrufen und examinieren, was sie begegnen oder beschleichen, sogleich dahin eilen, wo ein Schuss fiel, oder wo die Entdeckung des Feindes ihre Gegenwart erfordert, Meldungen über wichtige Ereignisse sogleich an die Feldwache abschicken, bis zur Rückkehr des Abgesendeten aber bei dem Posten bleiben, und mit ihm gemeinschaftliche Sache machen; diese, wenn der Feind angreift, sammeln, und so führen, dass die Feldwache dadurch unterstützt wird, usw. Zu allen diesen Forderungen haben solche Patrouillen die Bekanntschaft mit dem Gelände für sich, und werden, wenn sie so still und vorsichtig wie möglich zu Werke gehen, der Feldwache wesentliche Dienste leisten. Sollen solche Patrouillen auch vor der Postenkette patrouillieren, so wird man sie etwas stärker geben. Vgl. Visitierronde, s. Ronde und Wachtdienst.

Die Abbildung zeigt den Offizier einer Visitierpatrouille, im Rang eines Lieutenant, und drei Mann beim Visitieren einer Schildwache der Vorpostenkette. Die Soldaten sind französische Grenadiere der Napoleonischen Kriege im Maßstab 1:72 von Italeri, mit Künstler-Acrylfarbe bemalt, mit Erdal Glänzer Firnis konserviert, und einzeln auf ferromagnetische Fußbrettchen aus Blech montiert.

Quelle: Rumpf, H. F.: Allgemeine Real-Encyclopädie der gesammten Kriegskunst (Berl. 1827)

Glossar militärischer Begriffe