Volte
Volte, in der Reitkunst eine Wendung des Pferdes. Sie werden zum Teil in allen Gangarten, im Schritt, Trab, Galopp, und selbst in der Karriere gemacht, und sind folgende: 1) die Wendung in den Ecken der Bahn, oder bloß rechts und links um; die Führung der Faust, sowohl auf der Trense als auf der Kandare, so wie der Gebrauch der Schenkel, bei diesen Wendungen, ist unter dem Artikel Reitkunst beschrieben. 2) Die große Volte, geschieht durch eben diese Wendung rechts oder links auf der halben Bahn. 3) Die kleine Volte, wird in einer Ecke der Bahn, in einem Viereck gemacht; Gebrauch der Zügel und Schenkel ist derselbe, nur etwas stärker. 4) Die halbe Volte, oder das Kehrt machen, welches sowohl rechts als links geschehen kann. Hierbei lässt der Reiter sein Pferd nur einen Schritt vorwärts machen, und wendet es dann so lange, bis der Kopf dahin gerichtet ist, wo früher das Hinterteil war; er beschreibt also einen halben Kreisbogen. 5) Die Wendung auf dem Zirkel, wobei das Pferd kurz im Kreise herum geführt wird, und zwar so, dass es mit einem Fuße über den anderen tritt; man nennt dies die Bewegung auf zwei Hufschlägen, wenn die Linien, welche die übertretenden Vorder- und Hinterfüße beschreiben, parallel sind; auf einem Hufschlag ist dies nicht der Fall; die erstere wird beim Schulterpassieren gebraucht.
Quelle: Rumpf, H. F.: Allgemeine Real-Encyclopädie der gesammten Kriegskunst (Berl. 1827)