Song of Blades and Heroes

Testbericht der Fantasy-Gefechtsregeln

Song of Blades and Heroes – Gefechtsregeln für Fantasy-Miniaturen, von Andrea Sfiligoi.

Song of Blades and Heroes ist ein schnell spielbares Fantasy-Miniaturensystem für Geplänkel zwischen zwei oder mehr Spielern. Die Regeln sind einfach, schnell und vor allem unterhaltsam. Diese überarbeitete Ausgabe basiert auf dem ursprünglichen, für den Origins Award nominierten Set und bietet viele Erläuterungen, Verbesserungen und zusätzliches Material, das über vier Jahre hinweg mit Tausenden von Spielern entwickelt wurde.

Inhalt

  • Titel: Song of Blades and Heroes – Gefechtsregeln für Fantasy-Miniaturen
  • Epoche: mittelalterliche Fantasywelten
  • Typ: Taktische Gefechtssimulation
  • Zeitmaßstab: k.A.
  • Geländemaßstab: 1:91 (10 mm = 1 Yard) für 15 mm Figuren
  • Truppenmaßstab: 1 Figur = 1 Mensch, Kreatur, oder Schwarm
  • Autor: Andrea Sfiligoi
  • Illustratoren: Andrea Sfiligoi, Jim Hartman
  • Format: 66 Seiten, broschiert
  • Sprache: Englisch
  • Verlag: Ganesha Games
  • Publiziert: 2012

Song of Blades and Heroes ist ein einfaches und leicht zu erlernendes Blänkerspiel, das auf einem cleveren Aktivierungssystem basiert, bei dem der Spieler je nach Belieben einen, zwei oder drei Würfel zum Aktivieren einer Figur verwendet. Mehrfache erfolgreiche Aktivierungen erlauben es einer Figur, eine Reihe von Aktionen in einer Spielrunde auszuführen, bergen jedoch die Gefahr mehrfacher Fehlschläge, die die aktuelle Spielrunde vorzeitig beenden können. Daher wird den Spielern empfohlen, ihre besten Kämpfer frühzeitig in einer Runde zu aktivieren, anstatt zu riskieren, die Initiative zu verlieren, sobald weniger erfahrene Figuren bei der Mehrfachaktivierung scheitern.

Song of Blades and Heroes wird auf acht bis 15 Figuren im Maßstab 120 auf einem 2′ × 2′ großen Tisch gespielt, bzw. 3′ × 3′ mit 1:72 und größeren Figuren. Bei 20 bis 28 mm Miniaturen beträgt die effektive Schussweite im Ferngefecht 180 mm und die maximale Schussweite 540 mm, verglichen mit 120 mm bzw. 360 mm bei 15 mm Figuren.

Song of Blades and Heroes bevorzugt Nahkampf gegenüber Ferngefecht, angeblich weil das Spiel dadurch aufregender wird. Spieler können zwar zusätzliche Punkte ausgeben, um ihre Charakterfiguren in „legendäre Schützen“ zu verwandeln, oder Bogenschützen, Armbrustschützen oder Schleuderern „unfehlbare Treffsicherheit“ zu verleihen, das ist aber in keiner Weise ausreichend, um die unrealistische Reichweite von Langbögen und Kompositbögen – maximal 33 m – wettzumachen! Das ist nun wirklich lächerlich! Bogenschützen eröffneten das Ferngefecht bereits auf Entfernungen von 300 bis 400 Schritt, was der Flintenschussweite entspricht, die wiederum entscheidenden Einfluss auf die Kriegsbaukunst hatte.

Song of Blades and Heroes enthält vorgefertigte Statistiken für gut 200 Monster und Helden. Weitere Spielfiguren lassen sich allerdings ganz einfach selbst erstellen, indem aus der Liste der 135 im Regelwerk enthaltenen Fähigkeiten eine individuelle Auswahl getroffen wird.

Der Einfachheit halber wird Song of Blades and Heroes ohne Berücksichtigung unterschiedlicher Blankwaffen gespielt, die bereits im Kampfwert einer Miniatur subsummiert sind. Diese Konvention mag zwar im Normalfall gut funktionieren, ignoriert aber die Tatsache, dass einfache Milizen gut ausgebildete Ritter besiegen konnten und dies auch taten, sofern sie mit Piken bewaffnet waren und im entscheidenden Moment nicht davonliefen. Natürlich fallen schlecht ausgebildete Pikenformationen eher nicht in den Anwendungsbereich eines Blänkerspiels.

Fernkampf im Wald wird auf kontraintuitive Weise gehandhabt (S. 21). Schießen innerhalb eines Waldstücks ist, wie allgemein üblich, auf kurze Distanz erlaubt. Auch Schießen aus dem Wald heraus ist erlaubt, sofern sich die Figur am Waldrand befindet, so weit, so gut. Die beschossene Figur darf das Feuer jedoch nicht erwidern und den im Waldrand aufgestellten Schützen bekämpfen. Das ist nur erlaubt, indem sich die Figur selbst in Kontakt mit dem Waldrand begibt. Es macht wenig Sinn, einen Schützen am Waldrand anders zu behandeln als einen Schützen, der eine Hecke oder ein ähnliches lineares Hindernis als Deckung nutzt. Anders als in Song of Blades and Heroes und seinen Derivaten, geben Simulationsspielregeln dem Ziel solcher Schüsse typischerweise die Möglichkeit, den feindlichen Schützen zu entdecken, sobald das Schießen beginnt, und das Feuer gegen ein in Deckung befindliches Ziel zu erwidern.

Song of Blades and Heroes ist ein cleveres kleines Spielsystem für Scharmützel mit einem guten Dutzend Figuren pro Seite, die in weniger als einer Stunde durchgespielt werden können.

Spielregeln für Wargames