Wasunger Krieg, 1747–1748

Wasunger Krieg, 1747–1748.

Wasungen, Stadt im ehemaligen Herzogtum Sachsen-Meiningen, heute Kreis Schmalkalden-Meiningen, an der Werra, 276 m über Meer, hat zwei evangelische Kirchen, ein altes Schloss, das Henneberger Schloss »Maienluft« (Burgruine mit dem Juttaturm), ein Damenstift, Amtsgericht, Oberförsterei, Holzstoff-, Lederpappe-, Papier-, Dachpappe-, Holz- und Metallwaren-, Zigarren- und Seifenfabrikation, Holzschneiderei, Rosenkulturen und (1905) 2992 evangelische Einwohner. Der früher bedeutende Tabakbau (seit 1659) hat ganz aufgehört. Südwestlich der Gebaberg (s. Geba) und südöstlich der Dolmar (s. d.).

Wasungen, seit Beginn des 12. Jahrhundert im Besitz der Grafen von Henneberg, fiel bei der Teilung von 1274 an die Schleusinger Linie, nach deren Aussterben 1583 an den Ernestinischen Zweig der Wettiner und wurde 1681 dem neuen Herzogtum Sachsen-Meiningen überwiesen. Eine gewisse Berühmtheit erlangte Wasungen durch einen lächerlichen Streit, den sogenannten Wasunger Krieg, den 1747–1748 Gotha und Meiningen (unter Herzog Anton Ulrich) miteinander führten; infolge des Rangstreites zweier Damen des Meininger Hofes. Die Verhaftung des Oberlandjägermeisters v. Gleichen und seiner Frau führte, da Anton die vom Kaiser gebotene Freilassung verweigerte, 1747 zum Einrücken sachsen-gothaischer Exekutionstruppen in das Meiningische und zur Einnahme von Wasungen. Erst nach einem Jahr wurde die Sache friedlich geschlichtet.

Das abgebildete Geschütz ist eine Alarmkanone der sachsen-gothaischen Artillerie (um 1800), die heute im südlichen Säulengang von Schloss Friedenstein in Gotha steht.

Bibliographie

  • Witzleben, v.: Der Wasunger Krieg (Gotha 1855)

Quelle: Meyers Großes Konversations-Lexikon, 6. Auflage 1905–1909

Figuren des Wasunger Krieges