Weidenzäune im Maßstab 1:72
Zäune und Feldbefestigungen aus Weidengeflecht eignen sich für Dioramen und Simulationsspiele vom Mesolithikum bis in unsere Zeit. S. unser Tutorial: „Weidenzäune selbst herstellen“.
Der Bau von Weidenzäunen im Maßstab 1:72 ist denkbar einfach: wir verwenden selbstgeschnitzte Zaunpfosten aus Buchenholz oder Gerüstruten aus Stahl (Stecknadel), und Flechtruten aus feinem Kupferdraht. Ein Vorteil der hölzernen Zaunpfosten ist, dass sie direkt mit dem Fußbrettchen verleimt werden können. Gerüstruten aus Stahlnadeln steckt man in eine Montageleiste aus Balsaholz oder Kork. Der Zaun lässt sich später wieder aus der Montageleiste herausziehen und mit den Stecknadeln direkt ins Diorama einfügen.
Benötigte Materialien
- 2 × 2 mm Balken als Fundament
- 1,5 × 1,5 mm Zaunpfosten, ca. 15 mm hoch
- 0,4 mm Stecknadeln als Gerüstruten
- 0,2 mm Kupferdraht für Flechtruten
- 10 × 115 mm Eisstäbchen als Fußbrettchen
- Weißleim
- Sand und kleine Steine zum Einstreuen
Weidenzäune für Wargames benötigen ein Fußbrettchen, damit sie beweglich bleiben und dennoch stabil sind. Schmale Eisstäbchen, die im Handel als Bastelstäbchen angeboten werden, eignen sich für diesen Zweck sehr gut. Mit dem Schnitzmesser wird die obere Kante des Eisstäbchens rundherum entfernt, damit das Gelände zum Zaun hin leicht ansteigt, aber keine störende Bordsteinkante zeigt.
Das Fundament des Weidenzauns entsteht aus zwei Lagen von 2 × 2 mm starken Balken, die mit Weißleim in die Mitte des 115 mm langen Eisstäbchens geklebt werden. Für einen Zaun dieser Länge, im Maßstab 1:72 umgerechnet etwa 8,3 Meter, verwenden wir fünf Zaunpfosten. Eine ungerade Zahl der Zaunpfosten ist wichtig, damit die Flechtruten später abwechselnd von rechts und von links um die Pfosten greifen. Zuerst klebt man die beiden äußeren Pfosten ans Fundament, setzt dann den dritten Zaunpfosten nach Augenmaß ungefähr in die Mitte dieser Strecke, und halbiert die beiden Abschnitte noch einmal mit dem 2. und 4. Pfosten. Es ist optisch reizvoll und wirkt authentischer, wenn die Pfostenabstände leicht variieren. Anschließend wird der Sockel beiderseits des Fundaments mit Weißleim bestrichen und mit einer Mischung aus Sand und kleinen Steinchen eingestreut. Die Abbildung zeigt eine Zaunecke, aus zwei Eisstäbchen im Winkel von 90 Grad zusammengesetzt, nach dem Einstreuen.
Nachdem der Zaun über Nacht getrocknet ist und die Pfosten fest stehen, kann das Flechten beginnen. Die erste Flechtrute aus 0,2 mm Kupferdraht wird mit einem Ende zwei Mal um den mittleren Zaunpfosten gewickelt und dann immer abwechselnd links oder rechts um den nächsten Pfosten geflochten. Der Draht soll an den Zaunpfosten anliegen, er darf aber nicht so viel Zug auf die äußeren Pfosten ausüben, dass diese abbrechen oder sich extrem durchbiegen. Das Ende des ersten Kupferdrahtes wird am nächsten erreichbaren Pfosten gesichert und dann zwischen den bereits geflochtenen Ruten versteckt. Nach und nach flechten wir nun weitere Kupferdrähte um die Zaunpfosten, bis der Weidenzaun die gewünschte Höhe erreicht hat. Anschließend pinseln wir die Flechtruten mit Weißleim ein, damit der Zaun seine Form behält, optisch dichter wird, und die Grundierung besser annimmt.
Ein fertig gebauter Weidenzaun nach dem Grundieren mit Künstler-Acrylfarbe.