Festung Marienberg bei Würzburg

Festung Marienberg bei Würzburg.

Bereits in keltischer Zeit findet sich auf dem Marienberg oberhalb von Würzburg eine kleine Fliehburg (castellum Virteburch) und ein heidnischer Kultplatz. Mit der Völkerwanderung im 6. Jahrhundert kommen die Franken, die 706 mit dem merowingischen Rundbau der Marienkirche die älteste Kirche Würzburgs auf dem Marienberg errichten. Um 1200 entsteht der Bergfried, um den herum Bischof Konrad I. von Querfurt eine ausgedehnte Burganlage baut, die von 1253 bis 1719 Sitze der Fürstbischöfe von Würzburg ist. Während des Deutschen Bauernkrieges wird die Festung Marienberg 1525 vergeblich belagert, 1572 folgt der Um- und Neubau zur Renaissanceanlage durch Fürstbischof Julius Echter von Mespelbrunn.

Im Dreißigjährigen Krieg von den Schweden unter Gustav II. Adolf erobert, wird die Festung Marienberg zur Barockfestung umgebaut. Der weitere militärische Ausbau erfolgt unter Fürstbischof Johann Philipp von Schönborn (1642–1673) und seinen Nachfolgern, die neu Bastionen anlegen und die Gesamtlänge der Festungsmauern auf 12 km erweitern. Balthasar Neumann baut 1728 einen viergeschossigen Batterieturm (Maschikuliturm) an der Südseite der Festung.

Während der Napoleonischen Kriege gehört die Festung Marienberg ab 1803 zum Kurfürstentum Bayern, geht 1806 an das Großherzogtum Würzburg über, und fällt nach dem Ende des Rheinbundes an das Königreich Bayern zurück. Im Deutschen Krieg von 1866 wird die Festung von preußischen Truppen in Brand geschossen, kann aber von der bayerischen Festungsartillerie bis zum Waffenstillstand gehalten werden. Im Verlauf des britischen Luftangriff auf Würzburg am 16. März 1945 wird die Festung Marienberg erheblich beschädigt, aber 1950 wieder aufgebaut.

Quelle: Meyers Großes Konversations-Lexikon, 6. Auflage 1905–1909

Festung und Festungsgeschichte