Zeug

Zeug, Webstoff, s. Gewebe.

Zeug, der (Schriftzeug), in den Buchdruckereien alle unbrauchbar gewordenen Drucktypen; auch soviel wie Schriftmetall (s. Schriftgießerei).

Zeug, mittelalterlicher Ausdruck für Rüstung, später für Geschütze mit ihrem Zubehör, namentlich solange die Artillerie eine Zunft bildete, daher Zeugmeister, ein Artillerieoffizier jener Zeit; Feldzeugmeister oder Generalfeldzeugmeister, Oberbefehlshaber der Artillerie; Zeugoffiziere, die aus den Zeugfeldwebeln (Verwaltungsunteroffiziere im Feldwebelrang) hervorgehenden Verwaltungsoffiziere (Leutnants und Hauptleute) bei den Artilleriedepots und technischen Instituten; Zeugwart, Diener oder Aufseher in Zeughäusern (noch heute in Berlin). Seit 1907 erfolgt auf der Oberfeuerwerkerschule (s. d. und Feuerwerker) in Berlin die Ausbildung des Zeug- und Feuerwerkspersonals gemeinsam derart, dass beide gleichmäßig für den Zeug- und Feuerwerksdienst verwendbar sind. Zeugfeldwebel später auch entsprechend Zeugoffiziere werden nicht mehr ernannt, nur Feuerwerker, Oberfeuerwerker, Feuerwerksleutnants, -Oberleutnants und -Hauptleute.

Zeug, die Bierhefe; dann allgemeine Benennung des Jagdzeugs (s. d.); seemännisch soviel wie Takelung.

Quelle: Meyers Großes Konversations-Lexikon, 6. Auflage 1905–1909

Glossar militärischer Begriffe