Argentinischer General José de San Martin

Argentinischer General José de San Martin; Bronzeskulptur von Carlos Maria Toto, 2001.

San Martin, José de, argentinischer General, geb. 25. Febr. 1778 in Yapeyú (Provinz de Misiones), gest. 17. Aug. 1850 in Boulogne sur-Mer, in Madrid erzogen, tritt er früh in die spanische Armee, in der er bis 1811 alle Feldzüge mitmacht, schließt sich dann den geheimen Gesellschaften an und geht im Januar 1812 nach Buenos Aires, um am Kampf für die Unabhängigkeit Südamerikas teilzunehmen. Nach einem kurzen Feldzug 1813, in dem er die Spanier im Nordwesten der Provinz Buenos Aires zurückwirft, organisiert er mit methodischer Gründlichkeit in Cuyo das Heer, mit dem er 1814 über die Anden zieht und durch die Siege von Chacabuco (1817) und Maipu (1818) die Unabhängigkeit Chiles begründet und sichert. Um auch die Befreiung von Peru einzuleiten, zieht er 1819 über die Anden zurück, weigert sich aber, an den schimpflichen bürgerlichen Kämpfen Argentiniens teilzunehmen, greift 1820 von Chile aus die Spanier in Peru an, findet jedoch dort wenig Anhang, obwohl er sich provisorisch zum Protektor des unabhängigen Peru macht. Den inzwischen von Norden bis Quito vorgedrungenen »Befreier« Bolivar suchte San Martin in Guayaquil auf, fühlt sich aber von dessen maßlosem Ehrgeiz derartig abgestoßen, dass er seine Ämter niederlegt und sich nach Frankreich zurückzieht.

Bibliographie

  • Mitre: Historia de San Martin y de la emancipación sud-americana (2. Aufl., Buenos Aires 1889–90, 4 Bde.)
  • Toto, Carlos Maria: Bronzeskulptur des Generals José de San Martin, Potsdamer Straße 37, Berlin (2001)

Quelle: Meyers Großes Konversations-Lexikon, 6. Auflage 1905–1909

Figuren des Südamerikanischen Befreiungskrieges