Stadt Geldern
Geldern, Kreisstadt im ehemaligen preußischen Regierungsbezirk Düsseldorf, heute mittlere kreisangehörige Stadt des Kreises Kleve, an der Niers, hat eine evangelische und zwei katholische Kirchen, eine 1875 erbaute Synagoge, die während des Novemberpogroms 1938 in Brand gesetzt wurde, ein Rathaus mit sehenswertem Rittersaal, und (1900) 6356 meist katholische Einwohner. In der Nähe liegt Schloss Haag, dem Reichsgrafen von Hoensbroech gehörig. Vgl. Weihnachtsmarkt auf Schloss Walbeck und Geldern – Heiß auf Eis.
Geldern, bis 1371 Residenz der Grafen und Herzoge von Geldern, wurde 1097 erbaut, erhielt unter dem Grafen Otto II. (1229–71) Stadtrechte und war eine wichtige Festung. Sie stand 1543 bis 1703 (mit Ausnahme von 1578–87) unter spanischer Herrschaft und ward 1703 von Preußen besetzt, dem die Stadt fortan verblieb, nur dass sie vorübergehend (1794–1814) zu Frankreich gehörte. Die Festungswerke ließ Friedrich II. 1764 schleifen.
Bibliographie
- Henrichs: Beiträge zur innern Geschichte der Stadt Geldern (Geldern 1893)
- Nettesheim: Geschichte der Stadt und des Amtes Geldern (Krefeld 1863)
- Real: Chronik der Stadt und Umgegend von Geldern (Geldern 1897)
Quelle: Meyers Großes Konversations-Lexikon, 6. Auflage 1905–1909