Kompanie
Kompanie (franz. compagnie), die kleinste taktische und Verwaltungsabteilung der Fußtruppen, der Eskadron und Batterie entsprechend. Das Wort Kompanie stammt aus dem 17. Jahrhundert und entsprach dem Fähnlein der Landsknechte. Mehrere Kompanien bilden ein Bataillon. Das abgebildete I. Bataillon (Anhalt) des 5. Rheinbund-Regiments avanciert in Angriffskolonne gemäß Empire III.
Der für die Ausbildung und Disziplin verantwortliche Führer der Kompanie ist der Hauptmann (Kompaniechef), Kompanieoffiziere sind 1 Oberleutnant, 2 oder mehr Leutnants. Die Friedensstärke der Kompanie im deutschen Kaiserreich richtet sich nach dem Etat (Bataillon mit niedrigem Etat 22 Offiziere, 570 Mann, mit hohem 22 Offiziere, 640 Mann). Die Kriegsstärke ist gegen 250 Mann. Taktisch gliedert sich die Kompanie in 3 (in anderen Heeren auch 4) Züge, für den inneren Dienst in Korporalschaften und Inspektionen unter Unteroffizieren, bzw. Offizieren. In Großbritannien wurden 1905 Versuche mit Zusammenstellung zweier Kompanien zu einer Doppelkompanie gemacht, deren Stärke, da das englische Bataillon 8 Kompanien von niedrigerem Etat als die deutschen hat, der der deutschen Kompanie in Frieden und Krieg ungefähr entspricht.
Bibliographie
- »Exerzier-Reglement für die Infanterie« (Berl. 1889)
- Falkenhausen, v.: Ausbildung für den Krieg (Berl. 1902-04, 2 Tle.)
- Kietzell, v.: Die Unterführer der Kompanie (Berl. 1903)
- Meerscheidt-Hüllessem, v.: Die Ausbildung der Infanterie (Berl. 1904, 2 Tle.)
- Schumann: Ratgeber für den Kompaniechef (Berl. 1899)
- Wedel, v.: Der Kompaniechef (Berl. 1904)
Quelle: Meyers Großes Konversations-Lexikon, 6. Auflage 1905–1909