Marsberg
Marsberg, zwei Städte im [ehemaligen] preußischen Regierungsbezirk Arnsberg, Kreis Brilon, an der Diemel und der Staatsbahnlinie Fröndenberg–Kassel: 1.) Obermarsberg, auf der Höhe, 413 m ü. M., hat eine alte, angeblich von Karl d. Gr. erbaute katholische Stiftskirche St. Petrus und Paulus, [unter deren Krypta der Standort einer sächsischen Irminsul vermutet wurde], eine interessante Nikolaikapelle, eine Dampfziegelei und (1900) 1162 meist katholische Einwohner. Es gehörte früher zu Kurköln und ist wegen einer angeblich alten Rolandssäule viel genannt worden. – 2.) Niedermarsberg (früher Stadtberge), im Tal, 248 m ü. M., hat eine evangelische und zwei katholische Kirchen, Synagoge, eine Provinzial-Irren- und eine Idiotenanstalt, Kupferbergbau, eine Kupferhütte mit elektrolytischer Entsilberungsanstalt, eine Glasfabrik, eine Dampfsägemühle und (1900) 3914 meist katholische Einwohner. Es gehörte nebst der dortigen Benediktinerprobstei ursprünglich dem Kloster Corvey, wurde aber 1230 an Kurköln verpfändet. In der Nähe stand die Sachsenfestung Eresburg. Vgl. Weihnachtsmarkt in Marsberg.
Das ca. 200 Jahre alte Backhaus in Obermarsberg stammt ursprünglich aus dem etwa 60 km entfernten Bremke bei Eslohe im Hochsauerland. Im Jahre 2005 per Tieflader nach Obermarsberg gebracht und hier aufgestellt, ist es das erste Backhaus in der 1200jährigen Geschichte des Ortes.
Quelle: Meyers Großes Konversations-Lexikon, 6. Auflage 1905–1909