Segeltuch

Segeltuch.

Segeltuch (Segelleinwand), gröbste Sorte der Leinwand, aus starkem Hanfgarn gewebt. Das leichtere Segeltuch heißt in Westphalen Schiertuch, dient zu kleinen Segeln, als Zeltleinwand etc.

Segeltuch, 2) große Stücke starker grober Leinwand, 30–40 Fuß breit, 25 Fuß lang, mit welchen die Außenseite der Deiche bei heftigen Fluten bedeckt wird, um sie gegen einen Durchbruch zu sichern. An allen vier Kanten ist das Segeltuch mit Tauen eingefasst; an der oberen Kante sind Ringe, mittelst deren das Segeltuch an eingeschlagenen Pfählen befestigt wird; in die Ringe an der unteren Kante werden Gewichte gehängt, um das Tuch straff zu halten. Mittelst der Ösen an den beiden Seiten lassen sich mehre nebeneinander liegende Tücher verbinden.

Quelle: Pierer’s Universal-Lexikon 4. Auflage 1857–1865

Segeltuch, kräftiges Gewebe aus Baumwolle oder Flachs, wird in Stärken von Nr. 0 (schwerstes Sturmsegeltuch) bis Nr. 9 (leichtestes Bramtuch) hergestellt. Der Flachs wird trocken versponnen und die Garne, nachdem sie ausgekocht sind, auch trocken verwebt. Doppelfäden bilden die Kette, ein einzelner Faden bildet den Einschlag. Die Kleider (Stoffbahnen) des Segeltuches werden zu Segeln aneinander genäht mit doppelten, übereinandergreifenden Nähten. Man benutzt Segeltuch auch zu Zeltbekleidungen, Frachtwagendecken etc.

Quelle: Meyers Großes Konversations-Lexikon, 6. Auflage 1905–1909

Glossar militärischer Begriffe