Askanien

Askanien (Ascharien), alte deutsche Grafschaft, das Stammland des askanischen Fürstenhauses, führte den Namen von der gleichnamigen Burg bei Aschersleben. Stammvater der Askanier ist Graf Adalbert von Ballenstedt (um 1000, s. Anhalt). Sein Urenkel Otto nannte sich zuerst Graf von Askanien. Dessen Sohn, Graf Albrecht, erhielt 1134 die Mark Brandenburg, die sein Geschlecht bis 1319 beherrschte. Der zweite Sohn Albrechts, Bernhard, bekam 1180 das Herzogtum Sachsen, das sich unter den Nachfolgern seines älteren Sohnes, Albrecht, in die Linien Wittenberg und Lauenburg teilte; jene erwarb die Kurwürde und erlosch 1423, diese erlosch 1689. Der jünger Sohn Bernhards, Heinrich I., begründete das anhaltische Fürstenhaus (s. Anhalt). Nach einer zweiten Zerstörung (1140) bald wiederhergestellt, wurde die Burg Askanien 1252 die Residenz einer Seitenlinie des askanischen Fürstenhauses, der Grafen von Askanien oder Aschersleben, die 1315 erlosch. Die Grafschaft kam darauf an das Bistum Halberstadt. Die Burg wurde 1444 an die Stadt Aschersleben verkauft, die sich abbrechen ließ. Mit der Säkularisation des Bistum Halberstadt kam die ehemalige Grafschaft Askanien an Brandenburg; doch führen die Fürsten und Herzöge von Anhalt noch heute den Titel »Grafen von Askanien«.

Quelle: Meyers Großes Konversations-Lexikon, 6. Auflage 1905–1909

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