Bekohlungsanlagen

Bekohlungsanlagen (locomotive coaling plants; installations de chargement de charbon pour locomotives; impianti per rifornimento di carbone) Einrichtungen zur Versorgung der Lokomotiven und Tender mit Kohle.

Bekohlungsanlagen im Modell

  • Epoche I: 1880–1920
    • Kleinbekohlung, 1:87 Faller 120131
    • Bekohlungsanlage, 1:87 Faller 120147
    • Bekohlungsanlage, 1:160 Faller 222154
    • Bekohlungsanlage mit Wasserkran, 1:160 Kibri 37434
  • Epoche II: 1921–1945
    • Kleinbekohlungsanlage, Spur G Pola 330920
    • Großbekohlungsanlage, 1:87 Faller 120148
    • Bekohlungsanlage, 1:87 Faller 120286
    • Bekohlungsschuppen Mayrhofen mit Wasserkran, 1:87 Vollmer 45779
    • Großbekohlungsanlage, 1:160 Faller 222137
  • Großbekohlungs- und Besandungsanlage, 1:87 Kibri 39434
  • Großbekohlungsanlage Gremberg, 1:87 Kibri 39420
  • Kleinbekohlungsanlage mit Kran, 1:87 Kibri 45718
  • Großbekohlungsanlage, 1:87 Vollmer 45720
  • Bekohlungsanlage, Bohlenwände auf Betonsockel, 1:87 Vollmer 45719
  • Bekohlungsanlage, Holzbauweise, 1:87 Vollmer 45773
  • Moderner Bekohlungsturm, 1:87 Walthers 532903
  • Bekohlungsturm in Holzoptik, 1:87 Walthers 532922
  • Bekohlungsturm in Betonoptik, 1:87 Walthers 533042
  • Bekohlungsanlage mit Wasserkran, 1:160 Kibri 37434
  • Großbekohlungsanlage, 1:160 Kibri 37442
  • Bekohlungsanlage, 1:160 Tomytec 974355
  • Kleinbekohlungsanlage mit Kran, 1:160 Vollmer 47549
  • Moderne Bekohlungsanlage, 1:160 Walthers 533262
  • Bekohlungsturm, 1:160 Walthers 533823
  • Großbekohlungsanlage Gremberg, 1:220 Kibri 36738

Nach dem Umfang der Kohlenausgabe in den einzelnen Ausrüstestationen ergibt sich die Größe sowie die Art des Betriebs der Bekohlungsanlagen; dort, wo geringe Mengen Kohle zur Ausgabe gelangen, und billige Arbeitskräfte erhältlich sind, genügt der Handbetrieb, während bei wichtigen Bekohlungsanlagen mechanischer Antrieb gewählt wird.

Die zur Ausgabe an die Lokomotiven bestimmte Kohle wird entweder den vorhandenen, in Kohlenschuppen oder auf Kohlenlagerplätzen aufgestapelten Vorräten oder unmittelbar den eingehenden Zufuhrwagen entnommen. Zuweilen dienen Bekohlungsanlagen auch zum Entladen der Kohlenwagen und Lagerung der Kohle.

Bei nur mäßiger Kohlenabgabe an eine geringe Anzahl von Lokomotiven, deren Ausrüstezeit einer Beschränkung nicht unterliegt, werden mit Rücksicht auf die geringen Anlagekosten vielfach nur Kohlenkörbe verwendet. Die ungefähr 50 kg Kohle fassenden Körbe werden auf den den Kohlenlagerplätzen oder unmittelbar aus den Zufuhrwagen von Hand aufgefüllt und auf 2 bis 2,5 m hohen Kohlenverladebühnen, die meist transportable sind und bei den jeweiligen Ausgabestellen aufgestellt werden, zur Entleerung bereitgestellt.

Das Bekohlen durch Umstürzen der Körbe von Hand erfordert verhältnismäßig viel Zeit (etwa 4 Min. für die t) und führt dann, wenn mehrere Lokomotiven gleichzeitig zur Bekohlung eintreffen und die gefüllt bereitgestellten Körbe bereits aufgebraucht sind, zu Verzögerungen.

Um sowohl das Bekohlen etwas zu beschleunigen als auch die Anzahl der Kohlenarbeiter möglichst gering zu halten, werden zum Heben der Körbe vom Boden auf Tenderhöhe verschiedene von Hand oder mechanisch betätigte Vorrichtungen verwendet, so z. B. auf den österreichischen Staatsbahnen ein Wippbaum und die in Abb. 2 dargestellte Einrichtung. An Stelle der Kohlenkörbe werden auch einrädrige Schubkarren zur Beförderung der Kohle vom Lagerplatz zur Verladestelle verwendet. Das Heben der auf diese Weise zugeführten Kohle erfolgt durch Hochführen auf schiefen Ebenen, Hochschaufeln usw.

Quelle: Röll, Freiherr von: Enzyklopädie des Eisenbahnwesens, Berlin, Wien 1917

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