Changieren

Changieren, in der Reitkunst, das Wechseln der Zügel und Schenkel von einer Hand in die andere, d. h. wenn z. B. das Pferd in irgend einer Gangart rechts gestellt ist, dasselbe nun links stellen, dass also nun die linken Schenkel des Pferdes vorkommen, anstatt dass dies früher bei den rechten der Fall war. Es wird in allen Gangarten geübt, und der Anfang mit dem Changieren durch die halbe Bahn gemacht. Wenn z. B. rechts herum geritten wurde, so wendet der Reiter sein Pferd in die Bahn, so dass es halb rechts in derselben zu stehen kommt, reitet dann quer hindurch, nach der entgegengesetzten Seite, wendet dort sein Pferd halb links, wodurch er die Wand der Bahn rechts neben sich erhält, und reitet nun links herum. – Das willkürliche Changieren der Pferde, welches beim Galopp oft der Fall ist, und wodurch sie ihre am mehrsten gebrauchten Schenkel ausruhen wollen, muss nicht gestattet werden. – Um während des Ganges gerade aus, ohne zu wenden, das Pferd changieren zu lassen, gebraucht man nur die Zügel und Schenkel auf entgegengesetzte Art.

Quelle: Rumpf, H. F.: Allgemeine Real-Encyclopädie der gesammten Kriegskunst (Berl. 1827)

Changieren (franz., spr. schangsch-), wechseln, tauschen, verändern; in der Reitkunst das übergehen von einer Hand auf die andere, z. B. das diagonale Passieren der Reitbahn oder das Übergehen vom Rechts- zum Linksgalopp.

Quelle: Meyers Großes Konversations-Lexikon, 6. Auflage 1905–1909

Glossar militärischer Begriffe