Französischer Brigadegeneral Pierre Jacques Étienne Cambronne, 1770–1842
Cambronne (spr. kangbronn’), Pierre Jacques Étienne, Vicomte von, französischer Brigadegeneral, geb. 26. Dez. 1770 in St.-Sébastien bei Nantes, gest. 5. März 1842, dient seit 1792 im Heer und zeichnet sich 1799 bei Zürich aus. Als Oberst, und Kommandeur des 3. Voltigeur-Regiments der Garde, macht er die Kriege von 1806–13 mit, wird anlässlich der Schlacht bei Hanau 1813 Brigadegeneral, geht 1814 mit Napoleon nach Elba und kehrt mit ihm im März 1815 nach Frankreich zurück. Napoleon ernennt ihn zum Generalleutnant, Vicomte und Pair, Cambronne lehnt die Befördung jedoch ab und bleibt général de brigade.
Bei Waterloo befehligt er das 1. Chasseur-Regiment der alten Garde und soll die Worte gesprochen haben: »La garde meurt mais ne se rend pas!« (»Die Garde stirbt, aber ergibt sich nicht!«), ohne Zweifel patriotische Erfindung. Ebenso wird die Zurückweisung der Übergabe durch das Wort: »Merde!« (Sch...e!) nicht Cambronne, sondern seinem Vorgesetzen, général de division Michel zugeschrieben, der allerdings schon lange vorher, nämlich beim Angriff der Garde am Plateau von La Haye Sainte gefallen sein soll. Vielmehr gibt sich der schwer verwundete Cambronne gefangen und wird nach England gebracht. Ludwig XVIII. ernennt ihn zum maréchal de camp (Brigadegeneral) und 1820 zum Kommandanten von Lille; 1824 zieht sich Cambronne auf ein Dorf bei Nantes zurück.
Bibliographie
- Schön, Theodor: Familiennachrichten – Journal von und für Deutschland 1790, S. 338–341 und 1791, S. 542–544 (Suttgarter Neues Tagblatt, Nr. 125, 1. Juni 1897, erstes Blatt, S. 2)
Quelle: Meyers Großes Konversations-Lexikon, 6. Auflage 1905–1909