Karl Friedrich von Moller

Königlich preußischer Oberst der Artillerie

Karl Friedrich von Moller (anfangs auch Möller geschrieben), preußischer Oberst der Artillerie, kommt 1720 als Kanonier zum Artilleriecorps, bei welchem sein Vater Regimentsquartiermeister ist, wird 1729 zum Secondlieutenant ernannt, 1737 als Premierlieutenant zur österreichischen Armee gesandt, um am Krieg gegen die Türken teilzunehmen und gelangt im Siebenjährigen Krieg zu hohem Ruhm. Schon der Tag von Lobositz bringt dem Major von Moller die Beförderung zum Oberstlieutenant und den Orden pour le mérite. Eine von ihm befehligte Batterie am Loboschberg hat so vortreffliche Dienste geleistet, dass der König dem Feldmarschall Schwerin schreibt: „Moller hat Wunder gethan und mich auf eine erstaunende Art secundirt“.

Durch die Aufstellung einer Batterie von 16 Geschützen auf dem Janushügel trägt er wesentlich zu dem Erfolg von Roßbach bei, ebenso kämpft er mit Auszeichnung vor Prag und vor Olmütz, bei Zorndorf und bei vielen anderen Gelegenheiten. König Friedrich hält große Stücke auf Moller. Nachdem dieser ihm einmal mit den Worten zugeredet hat: „Euer Majestät, es wird Alles gut gehen, mein Genius sagt es mir“ und der Ausgang ihm Recht gegeben hat, fragt ihn der König in misslichen Lagen öfter, „was sein Genius ihm sage“. Ob die Erfindung der bei Roßbach gebrauchten brennenden Kartätschen, d. h. Kartätschen, deren Kugeln in einem Brandsatz lagen (vgl. R. v. Bünau, Gründlicher Unterricht zur Artillerie und Feuerwerkerei, Halle 1779), von Moller herrührt, ist zweifelhaft. Am 10. Oktober 1762 wird Oberst von Moller Kommandeur des Feldartillerieregiments Nr. 2. Vor Beendigung des Krieges stirbt er zu Freiberg in Sachsen am 9. November 1762.

Quelle: Bernhard von Poten, in Allgemeine Deutsche Biographie, Bd. 22 (Leipzig 1885)

Bibliographie

  • Schöning, v.: Historisch-biographische Nachrichten zur Geschichte der brandenburgisch-preußischen Artillerie, 1. u. 2. Bd. (Berlin 1844)

Figuren des Siebenjährigen Krieges