Rajputen

Rajputen.

Rajputen (engl. Rajpoots, im Sanskrit Radschaputra, »Königssohn«), große Hindukaste im nördlichen Indien, die ihren Ursprung auf die alte Kriegerkaste, die Kschatria, zurückführt, aber später auch andere tapfere Stämme, selbst Aboriginer (Bhil, Mina, Jat, Mhair u. a.), in sich aufnahm.

Figuren

  • Anführer der Rajputen mit Streitkolben (1650–1750), 28 mm Indus Miniatures LDR02
  • Anführer der Rajputen mit Talwar (1650–1750), 28 mm Indus Miniatures LDR03

Da die Rajputen nie aus ihrer Kaste heiraten, kam es zu ihrer großen örtlichen Verbreitung, die nur im Süden und Osten geringer ist. Im Gebirgsland westlich vom Dschelam kommen sie gleich den Jat nicht vor. Das Zentrum ihrer Macht liegt in den Staaten von Rajputana, wo jedoch die Jat den größeren Teil der Bevölkerung ausmachen. Nach dem Zensus von 1901 betrug ihre Zahl 9.712.156. Infolge ihrer Mischung mit anderen Stämmen sind sie weniger strenge Beobachter der Kastengesetze als andere Hindu, auch müssen die Brahmanen ihren Einfluss mit den als Annalisten, Genealogen und Zeichendeutern gesuchten Bhat (Tscháran) teilen. Ursprünglich die feudalen Eroberer des Westens von Hindustan, sind die Rajputen jetzt zum kleineren Teil Großgrundbesitzer, zum größeren gewöhnliche Ackerbauer; eine Abteilung, der Osvalstamm, betreibt auch Geldgeschäfte in großem Stil in den Städten Indiens. Immer sind sie von Stolz auf ihre Abstammung erfüllt und von sicherem und würdevollem Auftreten.

Quelle: Meyers Großes Konversations-Lexikon, 6. Auflage 1905–1909

Figuren der Kolonialkriege