Joseph Friedrich Wilhelm, Prinz von Sachsen-Hildburghausen

Joseph Friedrich Wilhelm, Prinz von Sachsen-Hildburghausen, Sohn des Herzogs Ernst II., geb. 8. Okt. 1702, gest. 4 Jan. 1787, trat 1719 in österreichische Militärdienste, kämpfte unter Seckendorf in Italien mit, trat 1727 zum Katholizismus über, wurde 1732 Oberst im Regiment Palffy und nahm an den Kämpfen in Italien und 1734 am Rhein teil. Als Generalfeldzeugmeister in Ungarn im Kriege gegen die Türken, den er anriet, 1736–39 unglücklich, erhielt er doch im Österreichischen Erbfolgekrieg die obere Leitung des Heerwesens innerhalb des Kaiserreichs. 1757 unterstand ihm die Reichsarmee, die mit Soubise zusammen operieren sollte, aber, der schwierigen Aufgabe nicht gewachsen, kommandierte er seit der Schlacht bei Roßbach 5. Nov. 1757 nicht wieder, sondern lebte in Wien der Pflege der Musik. Die Übertragung der Administrations- und Debitkommission des Herzogtums Sachsen-Hildburghausen rief ihn 1769 dahin. 1779 übernahm er die Vormundschaft über seinen Urgroßneffen Friedrich und führte diese auch nach dessen Volljährigkeit bis zu seinem Tode fort. Seine 1738 geschlossene kinderlose ehe mit der Nichte und Erbin des Prinzen Eugen löste er bald wieder, da man ihn über das Vermögen seiner Gemahlin getäuscht hatte.

Bibliographie

  • Braband: Joseph Friedrich, Herzog zu Sachsen-Hildburghausen, des Heiligen Römischen Reichs Generalissimus 1757 (Berl. 1904)

Quelle: Meyers Großes Konversations-Lexikon, 6. Auflage 1905–1909

Figuren des Siebenjährigen Krieges