Zurücktreten

Zurücktreten, der Pferde, oder Rückwärtsschließen bei der Reiterei. 1) Wenn das Pferd mit der Kandare gezäumt ist. Auf das Kommando: „Rückwärts richt euch – Marsch!“ wird die Faust wie beim Schließen, nur nicht so plötzlich, mit dem kleinen Finger nach dem Leibe zu aufwärts gedreht, und das hieraus entstehende Anziehen der Zügel so lange verstärkt, bis das Pferd demselben nachgibt, und zurücktritt, welches der Reiter durch das Festhalten seines Rückens, und den Druck seines Gesäßes gegen den Sattel, so wie durch das Andrücken der Schenkel erleichtern muss. Sobald das Pferd dem Druck des Zügels gehorcht, und demnach zurücktritt, muss die Faust sogleich nachgeben, und so oft mehrere Tritte verlangt werden, abwechselnd angenommen und nachgegeben werden; mit den Schenkeln begegnet der Reiter dem Ausfallen der Kruppe, durch einen stärkeren Druck des einen und des anderen.

2) Wenn das Pferd mit der Trense gezäumt ist. Auf das Kommando: „Marsch!“ werden beide Zügel zu gleicher Zeit wie beim Parieren angezogen, und wenn die verlangte Wirkung erfolgt ist, ebenmäßig nachgegeben, und damit wird abwechselnd fortgefahren. Der Druck des Reiters mit dem Gesäß gegen den Sattel, so wie der Gebrauch der Schenkel bleiben unverändert.

Quelle: Rumpf, H. F.: Allgemeine Real-Encyclopädie der gesammten Kriegskunst (Berl. 1827)

Glossar militärischer Begriffe