Flaschenkürbis
Flaschenkürbis (Herkuleskeule, Calebasse, Langenaria vulgaris), ist eine eigentümliche Kürbisart (s. u. Cucurbita und Lagenaria), die sich durch die gewöhnlich flaschen- oder keulenförmigen Früchte mit länglich vierseitigen Samen auszeichnet. Diese Früchte haben eine holzartige, schmutzige rotgelbe Schale, ein gelbes wässriges Fleisch und kommen vorzüglich in drei Formen vor, nämlich sehr lang und zylindrisch, mit essbarem Fleisch, oder sehr groß, rundlich oder oval und flaschenförmig, beide letztere mit nicht essbarem Fleisch. Die ausgehöhlten Früchte hängt man in die Esse, damit ihre Rinde geschmeidig wird, und dann gebraucht man sie als Reiseflaschen (Calebassen), überhaupt zum Aufbewahren von Flüssigkeiten. Sie zeichnen sich durch Leichtigkeit und Festigkeit aus. Um Verengungen, namentlich am Hals, an der Frucht anzubringen, umwickelt man sie an den betreffenden Stellen mit einem Band, damit das Wachstum daselbst gehemmt werde. Die Pflanze ist übrigens kletternd, weichhaarig, etwas klebrig und riecht wie Moschus, ihre spannengroßen Blätter sind herzförmig und an der Spitze stumpf und die Blüten groß und weiß. Ihr Vaterland ist Südasien; sie wird aber in allen wärmeren Gegenden kultiviert.
Quelle: Pierer’s Universal-Lexikon 4. Auflage 1857–1865