Feldmarschall Michail Bogdanowitsch (Michael Andreas) Barclay de Tolly
Barclay de Tolly, Michael Andreas, Fürst, russischer Feldmarschall, geb. 1761 in Livland aus einem in Mecklenburg und Livland sesshaften Zweig der schottischen Familie Barclay, gest. 14. Mai 1818 bei Insterburg in Ostpreußen, tritt 1778 ins russische Heer, kämpft 1788 und 1789 gegen die Türken sowie 1790 in Finnland gegen die Schweden, 1792 und 1794 in Polen, befehligt 1806 bei Pultusk den rechten Flügel und hält bei Jankow und Landsberg (23. und 24. Jan. 1807) den Andrang der französischen Armee auf. Bei Preußisch-Eylau wird er schwer verwundet.
1808 nimmt er als Divisionär am Krieg in Finnland teil, schlägt die schwedischen Landungstruppen bei Kuopio, zieht 1809 über das Eis des Bottnischen Meerbusens und erobert Umeå.
Am 20. Jan. 1810 zum Kriegsminister ernannt, führt er 1812 den Oberbefehl über die erste Westarmee, bis Kutusow auf Dringen der nationalrussischen Partei das Oberkommando erhält; unter ihm befehligt Barclay de Tolly bei Borodino den linken Flügel und das Zentrum.
Im Februar 1813 mit dem Kommando der dritten Armee betraut, führt er bei Bautzen den rechten Flügel der russischen Armee, deren Oberbefehl er dann an Wittgensteins Stelle abermals übernimmt. Er beteiligt sich an den Schlachten von Dresden, Kulm und der Völkerschlacht bei Leipzig, wird in den Grafenstand erhoben, 1814 in Paris Feldmarschall und 1815 Fürst.
Scott Bowden und Jim Getz bewerten Barclay de Tolly im Spielsystem Empire III als unpersönlichen, mittelmäßigen Armeekommandeur und guten Korpskommandeur.
Figuren
- Feldmarschall Barclay de Tolly, 25 mm Hinchliffe PF33
- Russische und Preußische Stabschefs, 1:72 Strelets 002
- Feldmarschall Barclay de Tolly, 15 mm Jacobite PNX025
Militärischer Werdegang
- Eintritt ins Pskow Carabinier Regiment, 13. Mai 1767
- Kornett, Mai 1778
- Oberstleutnant, 1794
- Kommandeur des Estländischen Jäger-Corps, 1794
- Kommandeur des 4. Jäger-Regiments, 1797
- Generalmajor, 1799
- Generalleutnant, 1807
- General, 1809
- Feldmarschall, 1814
Quelle: Meyers Großes Konversations-Lexikon, 6. Auflage 1905–1909