Wolfsgruben
Wolfsgruben, werden angelegt, um dem Feinde das Stürmen der Verschanzungen zu erschweren. Man versteht darunter sechs bis acht Fuß weite, vier bis fünf Fuß tiefe Gruben, in deren Mitte ein 4 Zoll dicker und 3 bis 4 Fuß langer, oben zugespitzter Pfahl eingegraben wird. Sie liegen in 2 bis 3 Reihen, sieben bis acht Schritt vor dem Graben, zwei bis drei Schritt auseinander, eben so weit eine Reihe von der anderen, und haben eine willkürliche Form, teils rund, teils viereckig; doch werden sie so angelegt, dass immer die hinteren auf die Zwischenräume der vorderen treffen. Sie sind ein vortreffliches Hindernis gegen den Feind, weil er solche Reihen von Wolfsgruben nur einzeln, und zwar in unserem wirksamen Feuer, passieren kann, und werden vorzüglich gute Dienste leisten, wo eine Schanze durch die andere verteidigt werden soll; denn sind bloß Palisaden im Graben, so würde das Kartätschenfeuer der einen Schanze auf denselben, wenn der Feind ihn passieren will, leicht die eigenen Leute beschädigen. In diesem Fall werden sie 30 bis 40 Schritt vom Graben angelegt; auch bedient man sich ihrer, um den Weg zwischen zwei Schanze hindurch zu versperren. Ein Mann macht täglich drei Wolfsgruben.
Quelle: Rumpf, H. F.: Allgemeine Real-Encyclopädie der gesammten Kriegskunst (Berl. 1827)