Camouflage

Camouflage an einem Renault D2 der französichen Armee.

Camouflage (franz., spr. Kamuflaasch, Verschleierung; Mimikry), das Tarnen und Täuschen mit Hilfe von Tarnkleidung des Soldaten, natürlichem Tarnmaterial, Tarnnetzen oder Tarnanstrichen von Fahrzeugen und Objekten.

Die Wirkung von Camouflage beruht auf einer Sinnestäuschung des feindlichen Kundschafters, indem z. B. die auffälligen Konturen eines in Feuerstellung befindlichen Fahrzeuges oder einer Panzerabwehrkanone durch ein mehrfarbiges Tarnnetz verschleiert werden. Die täuschende Wirkung eines mehrfarbigen Tarnnetzes beruht wiederum darauf, dass ein potentieller Betrachter farbensichtig ist, andernfalls funktioniert die Täuschung womöglich nicht oder nur eingeschränkt. So wird vom Vormarsch einer US-amerikanischen Panzereinheit in der Normandie berichtet, an deren Tete vorzugsweise ein farbenblinder Soldat avancierte. Dieser GI war im Laufe des Feldzuges mehrfach dadurch aufgefallen, dass er Hinterhalte aus größerer Distanz erkennen konnte als seine farbensichtigen Kameraden. Inzwischen gibt es wissenschaftliche Erkenntnisse darüber, dass farbenblinde Menschen viele verschiedene Schattierungen von Khaki zuverlässig unterscheiden können1. Eine Fähigkeit, die farbensichtigen Menschen fehlt. Wie es scheint, ist ein farbenblinder Kamerad die beste Lebensversicherung im Gefecht.

Die schnelle, billige, und allgegenwärtige Rekognoszierung mittels Drohnen hat viele bewährte Tarnungen außer Kraft gesetzt. So können mit Wärmebildkamera ausgestattete Drohnen selbst im Wald untergezogene und gut getarnte Fahrzeuge entdecken und unmittelbar selbst bekämpfen, oder die Zielkoordinaten an verbundene Waffen weiterleiten.

Glossar militärischer Fachbegriffe


1. Simonite, Tom: Colour blindness may have hidden advantages. nature, 05.12.2005