Drehschemelwagen

Drehschemelwagen (bogies, lorrie trucks; wagons à traverse mobile; vagonia traverse mobili), (Schemelwagen, Langholzwagen, Langholztransportwagen, Kippstockwagen), offene Güterwagen, die in der Mitte ihrer Plattform mit einem um einen Bolzen lotrechten drehbaren Sattelstück, dem Drehschemel (auch Wendeschemel oder Kippstock genannt), versehen sind.

Drehschemelwagen im Modell

  • Epoche I: 1880–1920
    • Langholzwagen Hmz Württ. 50 155 / 50 180 K.W.St.E., 1:87 Brawa 47725
    • Langholzwagen mit Bremserhaus, (K.W.St.E.), 1:220 Märklin 8219
    • Langholzwagen mit Bremserhaus, 1:87 Trix 3443
  • Epoche II: 1921–1945
    • Langholzwagen, Spur G LGB 4066
    • Langholzwagen SBB, 1:87 Märklin 48803
  • Epoche V: 1990–2006
    • Rungenwagen Rgmms FS, DC, 1:87 Brawa 47121
  • Epoche VI: 2005–heute
    • Doppelrungenwagen Snps 719 DB AG, Holztransport, 1:87 Märklin 47146
    • Stammholztransportwagen Roos-t642 DB Railion, 1:87 PIKO 72196
  • Drehgestell-Langholzwagen der Feldbahn, 1:87 Busch 12224
  • Drehschemel-Langholzwagen, 1:87 Trix 3643

Die Drehschemelwagen dienen zur Beförderung von Gegenständen, die wegen zu großer Länge nicht auf einen Wagen verladen werden können. Die Verladung solcher Gegenstände erfolgt auf zwei Drehschemelwagen, wobei die Ladung nur auf den Drehschemeln aufruhen darf, um die freie Bewegung der einzelnen Wagen nicht zu behindern.

Die Verbindung (Kuppelung) dieses Wagenpaars geschieht im Sinen der betreffenden Vorschriften der technischen Einheit im Eisenbahnwesen entweder durch die Schraubenkuppelung, durch eiserne oder mit kräftigem Eisenbeschlag versehene Kuppelstangen (Steifkuppeln), einem Zwischenwagen, der mit den beiden tragenden Wagen durch die gewöhnlichen Kupplungen oder Kuppelstangen zu verbinden ist, oder, wenn die Ladung sich dazu eignet und jeden Drehschemel mit wenigstens 7,5 t belastet, durch die Ladung selbst. Im Bereich des VDEV ist letztere Verbindung auch bei geringem Gewicht zulässig, wenn die Ladung auf den Drehschemeln in sicherer Weise befestigt ist.

Drehschemelwagen, die stets paarweise, und zwar mit mit Kuppelstangen verbunden, verwendet werden, erhalten nur an den äußeren Kopfschwellen elastische Buffer. Es empfiehlt sich, die Kuppelstangen in der Mitte und bei größerer Länge an mehreren Stellen mit Ketten an die Ladung zu hängen, derart, dass für den Fall des Bruchs einer Kuppelstange die herabfallenden Teile sich nicht gegen den Bahnkörper oder gegen Oberbaubestandteile stemmen können.

Zur seitlichen Sicherung der Ladung dienen Kippstangen (Kippen, Rungen), die mit ihren unteren Enden in passende Hülsen der Sattelstücke eingeschoben oder mittels Bolzen an den Drehschemeln befestigt sind; die oberen Enden der Kippstangen werden durch Spannketten verbunden.

Da die Belastung der Untergestelle der Drehschemelwagen nur in der Wagenmitte erfolgt, so werden diese Wagen gewöhnlich mit kleinen Radständen (selten über 4 m) ausgeführt, um die Hauptträger der Untergestelle möglichst leicht zu machen; bei größeren Radständen empfiehlt sich die Verstärkung der Hauptträger durch Sprengwerke.

Es ist vorteilhaft, die Untergestelle so auszuführen, dass die Belastung durch Zwischenträger in tunlichster Entfernung von der Radstandsmitte auf die Hauptträger übertragen wird. Man erreicht dies dadurch, dass die Drehschemellager auf zwei Längsträger aufgelegt werden, die auf an den Hauptträgern befestigten Querträgern ruhen. Es ist zweckmäßig, dass die Drehschemel nur in der Mitte, auf den Reibscheiben, aufliegen und die unten an den Enden der Drehschemel angebrachten Gleitplatten nur bei einseitigen Belastungen (die bei Schwankungen der Fahrzeuge auftreten) durch die auf der Plattform befindlichen Gleitplatten unterstützt werden. An den Enden der Drehschemel werden an Stelle der Gleitplatten zuweilen Rollenlager angebracht.

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