Bundeswehr Kampfpanzer Leopard 1.A4

Testbericht des 1:72 Modells von ESCI

Bundeswehr Kampfpanzer Leopard 1.A4, 1:72 Modellbau ESCI 8302.

Das Modell von ESCI stellt einen Leopard 1.A4 dar, der sich vom Leopard 1.A3 durch die gepanzerte Optik vor der Kommandantenluke unterscheidet. Dieses Bauteil muss entfernt und durch ein Periskop ersetzt werden, wenn ein kanadischer, australischer oder griechischer Leopardpanzer darstellt werden soll. Die australischen Leopard AS 1 sind außerdem mit zusätzlichen Staukästen ausgestattet, die dem Modell nicht beiliegen. Der Bausatz wäre attraktiver gewesen, wenn Wahlteile für beide Ausführungen dieses Leopardpanzers beigelegt worden wären. Der Leopard 1.A3 ist in einigen NATO-Ländern immer noch im Einsatz, während der Leopard 1.A4 der Bundeswehr bereits durch Leopard 2 abgelöst worden ist.

Inhalt

  • Bundeswehr Leopard 1.A4
  • Abzeichen eines Leopard 1.A4 der 10. Panzerdivision
  • Abzeichen eines kanadischen Leopard C 1 (entspricht Leopard 1.A3)
  • Abzeichen eines australischen Leopard AS 1 (entspricht Leopard 1.A3)
  • Abzeichen eines grieschichen Leopard 1 GR (entspricht Leopard 1.A3)

Bewertung

Befriedigende Themenwahl, der Leopard 1.A4 ist in diesem Maßstab einzigartig, aber ein Modell des Leopard 1.A3 wäre vielseitiger verwendbar gewesen. ESCI hat verschiedene Ausführungen des Leopard 1 veröffentlicht, die sich hauptsächlich im Aufbau des Turms unterscheiden.

Die Kettenschürze am Antriebsrad ist feldmäßig abgetrennt, wie es in der Praxis gehandhabt wurde.

Vollständige Tarnlichtanlage mit Tarnscheinwerfern, Tarnschlussleuchten, Tarnbremsleuchte, und Leitkreuz.

Das Modell fällt etwas zu groß aus und ist daher nicht kompatibel mit dem Leopard 1 A5 von Revell.

Panzersoldaten fehlen, obwohl die Turmluken im geöffneten Zustand dargestellt werden können.

Die Stoffabdeckung über der Turmblende passt nicht richtig. Das Ersatzteil kann aus einem in Holzleim getränkten Papiertaschentuch anfertigt werden.

Die Staukästen des australischen Leopard AS 1 fehlen, obwohl dem Bausatz die entsprechenden Abzeichen beiligen. Hier wird sich der Modellbauer selbst helfen müssen.

Die inneren und äußeren Laufrollen sind als durchgehende Walze modelliert. Zwei separate Laufrollen wären allerdings realistischer gewesen. Die Kette ist an der gut sichtbaren Innenseite nicht ausreichend detailliert, die Kettenzapfen fehlen.

Auf dem Turmdach fehlen die Antennensockel. Am Fla-MG fehlt der Gurtkasten. Die Haltegriffe an den Turmseiten und die Schutzbügel der Nebelmittelwurfanlage fehlen ebenfalls. Diese Teile sollten aus Messingdraht nachgebaut werden, damit der Turm optisch aufgewertet wird.

Das Werkzeug wäre als separate Bauteile viel besser gewesen. Wer die Mühe nicht scheut, schleift die angegossenen Werkzeug ab, und ersetzt sie durch Teile aus einem Rüstsatz.

Wahlteil 42 gehört hinter den Rauchabsauger, nicht davor, wie es in der Anleitung dargestellt ist.

Kampfpanzer Leopard 1.A4 der Bundeswehr, 1:72 Modellbau ESCI 8302.

Interessante Umbauten

  • Leopard 1.A3 der 10 Panzerdivision der Bundeswehr
    Bei diesem Umbau wird die gepanzerte Optik vor der Kommandantenluke entfernt und durch ein Periskop ersetzt.
  • Leopard AS 1 der australischen Armee
    Leopard 1.A3 mit zusätzlichen Staukästen. Im Bausatz sind Abzeichen für dieses Fahrzeug enthalten.
  • Leopard 1 GR der griechischen Armee
    Entspricht dem Leopard 1.A3 mit der gepanzerten Optik des Leopard 1 A5. Die Fahrzeuge sind mit PZB 200 ausgerüstet. Abzeichen sind im Bausatz enthalten.
  • Leopard C 1 der kanadischen Armee
    Leopard 1.A3 mit PZB 200 rechts der Turmblende und Suchscheinwerfer links. Abzeichen sind im Bausatz enthalten.
  • Leopard 1 DK der dänischen Armee
    Bei diesem Fahrzeug handelt es sich um einen Leopard 1.A3 mit zusätzlichen Staukästen auf den Kettenabdeckungen. Die dänischen Leopardpanzer werden mit gepanzerten Optik nachgerüstet, wie das beim deutschen Leopard 1 A5 der Fall ist. Hinter der neuen Bezeichnung Leopard 1 A5 DK verbirgt sich also weiterhin der kampfwertgesteigerte Leopard 1.A3 mit geschweißtem Turm.
  • Leopard OF-40 Export-Version
    Diese italienische Export-Version des Leopard 1.A3 wurde an die Vereinigten Arabischen Emirate geliefert.

Der Leopard 1.A4 wurde ausschließlich in der 10. Panzerdivision der Bundeswehr eingesetzt und später durch den Leopard 2 ersetzt. Der Leopard 1.A3 ist dagegen ein noch im Dienst befindlicher NATO-Panzer, und diese Version hätte ESCI mehr Erfolg im Markt bereitet. Der einzige optische Unterschied zwischen den beiden Ausführungen ist das Periskop des Leopard 1.A3, das beim Leopard 1.A4 durch eine gepanzerte Optik ersetzt wurde. ESCI hat sich für den Leopard 1.A4 entschieden. Besser wäre gewesen, die betreffenden Teile als Wahlteile vorzusehen, und dem Bastler diesen Umbau zu ersparen.

Modelle des Kampfpanzers Leopard 1.A4