Hermitage

Hermitage (spr. ermitasch, Ermitage, Eremitage), französischer Wein, wächst im Dauphiné (Dept. Drôme), am linken Rhoneufer, auf einer Granithügelreihe in der Nähe von Valence. Die drei Lagen des Gebirges heißen Le Gressieux, Le Méal und La Chantaloutte; letztere produziert die feurigsten Weine. Roter Hermitage ist dunkel, feurig und schwer, bukettreich mit einem Anflug von Himbeergeschmack. Er wird in seinen besten Lagen und Sorten zu den »grands vins« gerechnet. Weißer Hermitage wird in Frankreich weniger geschätzt, kommt jedoch als Entreewein in Deutschland häufiger auf die Tafel als roter. Im Geschmack ähnelt er dem weißen Burgunder. Die Weinberge sollen im frühen Mittelalter von Einsiedlern angelegt worden sein. Der deutsche Ritter von Sterimberg erbaute hier 1225 eine Burg, die im 14. Jahrhundert Bernhardinermönche in ein Kloster verwandelten; diese Mönche pflanzten die jetzt berühmten edlen Sorten an.

Quelle: Meyers Großes Konversations-Lexikon, 6. Auflage 1905–1909

Glossar militärischer Begriffe