Kenzingen

Kenzingen, Stadt im badischen Kreis Freiburg, Amt Emmendingen, an der Elz und an der Staatsbahnlinie Mannheim–Konstanz, hat eine evangelische und zwei katholische Kirchen, Realschule, Amtsgericht, Sandsteinbrüche, Tabak- und Zichorienbau, Regenschirm- und Zigarrenfabrikation, Dampfsägemühlen und (1900) 2514 Einwohner. Dabei das Mineralbad Kirnhalden mit indifferenter Quelle. Kenzingen ist 1249 gegründet, erhielt 1283 Stadtrechte und gehörte zum Breisgau.
Märkte in Kenzingen
Kenzingen im Modell
- Schwabentor Kenzingen, 1:87 FALLER 130424
- Schwabentor Kenzingen, 1:160 FALLER 232374
Von den Herren von Üsenberg gegründet und nach dem Villinger Planschema angelegt, ist der mittelalterliche Grundriss der Altstadt bis heute erhalten. Abweichend vom Villinger Planschema, besaß Kenzingen wohl nur zwei Tore an den Enden der Hauptstraße. Die heutige Eisenbahnstraße und die Brotstraße endeten an der Stadtmauer. Allerdings scheint es in der Brotstraße schon damals einen Mauerdurchlass gegeben zu haben, der später zum Schwabentor erweitert wurde. Die heutige Durchfahrt ist wohl Ende des 18. Jahrhunderts entstanden. Die Öffnung war zunächst 3,30 m breit, etwa genau so hoch, und schloss oben mit einem Korbbogen ab. Ein Verkehrsunfall im Jahr 1957, bei dem ein Lkw die feldseitige Werksteinumrahmung des Portals zum Einsturz brachte, bot die Gelegenheit für eine Vergrößerung der Durchfahrt am Schwabentor. An die Stelle der alten Tordurchfahrt trat nun die neue Torgruppe mit ihrer 4,50 × 4,50 m großen Durchfahrt und dem 1,60 m breiten und 2,50 m hohen Durchgang für Fußgänger daneben, beide mit Rundbogenabschluss.
Quelle: Meyers Großes Konversations-Lexikon, 6. Auflage 1905–1909